„MeerBlick classic“ fünfmal auf dem Podium
Fünf Starts, fünf Podiumsplätze – so lautet die eindrucksvolle Bilanz der Segelyacht „MeerBlick classic“ unter dem deutschen Skipper Otto Pohlmann in ihrer Premierensaison. Seine internationale Crew mit Taktiker Albert Schweizer aus Bremen überzeugte auf dem mehr als 100 Jahre alten Boot der 10-mR-Klasse auf dem Mittelmeer. Das Team von Eignerin Gabriele Pohlmann krönte die starken Leistungen unter dem Stander des Real Club Náutico de Palma (Mallorca/Spanien) mit zwei Tagessiegen und dem Gesamtgewinn bei der legendären Regatta Les Voiles de Saint-Tropez an der französischen Côte d’Azur.
„Wir haben uns von Rennen zu Rennen gesteigert und sind stolz, bereits im ersten Jahr zur Spitze der Klassikerszene zu gehören“, bilanzierte der Skipper die Spätsommerregatten in Antibes, Cannes und Saint-Tropez hochzufrieden, nachdem er bereits Mitte August bei der Regata Clásicos vom Club de Mar auf Mallorca den Bug ganz vorne gehabt hatte. Die „MeerBlick classic“ lag bis 2019 in Norwegen, wo der legendäre Designer Johan Anker (1871 – 1940) sie 1916 gezeichnet und ein Jahr später in seiner Werft Anker & Jensen in Vollen am Oslofjord unter dem Namen „BABA“ auf Kiel gelegt hatte.
Corona-bedingt war der Saisonbeginn der traditionellen Yachten mehrere Monate verschoben worden und fand in Südfrankreich unter einem strengen, gut funktionierenden Hygiene- und Schutzkonzept statt. Den Auftakt machte das 25. Jubiläum der Les Voiles d’Antibes, die allerdings unter widrigen Wetterbedingungen mit Sturm und Flaute litt. In der einzigen gewerteten Wettfahrt kam die „MeerBlick classic“ in ihrer Gruppe eine knappe halbe Stunde hinter der deutliche größeren „Rowdy“ von Timothy Goodbody in Ziel, nach berechneter Zeit fehlten jedoch lediglich rund fünf Minuten. Alle anderen sechs Gegner, darunter die „Skylark of 1937“ von Martin Fox als Dritte, lagen eine Viertelstunde und mehr zurück.
Auch bei der Régates Royales in Cannes waren diese beiden Schiffe die härtesten Konkurrenten. Mit den Einzelrängen eins, drei und eins hatte diesmal die „Skylark of 1937“ den Bug vor der punktgleichen „Rowdy“. Die „MeerBlick classic“ holte mit den Plätzen drei, zwei und sechs „Bronze“. Auf der Überführungswettfahrt von Cannes nach Saint-Tropez steuerte Otto Pohlmann auf den zweiten Platz.
„Zum Saisonfinale hatten wir uns viel vorgenommen“, so Albert Schweizer, „aber durch kleine Fehler wurden wir zunächst nur Fünfter.“ Fortan jedoch brillierte die Mannschaft aus drei Spaniern, einem Dänen und einem Franzosen neben den Deutschen und eroberte mit zwei Tagessiegen die Spitze. Am Ende hatten die punktgleichen „Jour de Fete“ von Pascal Oddo und die „Comet“ (Woodward-Fisher) einen Zähler zurück das Nachsehen. Die „Skylark of 1937“ wurde nur Fünfte.
Fotonachweis: Andreas Kling / MeerBlick