KIELER WOCHE 2017- Olympischer Medaillenglanz
Kieler Woche vom 17. bis 25. Juni:
Geschwindigkeitsrausch bei der DJI Speed Challenge –
Segel-Bundesliga zum Anfassen und Zuschauen –
Vor Ort, im TV und im Netz live dabei.
Von den historischen Zwölfern bis zur DJI Speed Challenge mit foilenden Kites, vom Volkslauf unter Segeln, der Aalregatta, bis zum Auftritt des German Sailing Teams, von der Segel-Bundesliga bis zum olympischen Glanz im 49er sowie den paralymischen Goldmedaillen-Gewinnern im Skud und 2.4mR – Kiel bietet vom 17. bis 25. Juni erneut die ganze Vielfalt des Segelsports. Rund 4000 Aktive aus über 60 Nationen werden in 50 Disziplinen inklusive der seegehenden Yachten zur Kieler Woche erwartet. Über 400 Starts werden an neun Tagen erfolgen, bevor am Abschluss-Sonntag, dem Super-Sunday, die Medal Races in den olympischen Klassen den Abschluss bilden.
„Die Kieler Woche ist gespickt mit vielen Höhepunkten. Wir möchten einerseits den sportlich ambitionierten Segler/innen aus der Region mit der Aalregatta die Möglichkeit geben, an der Kieler Woche teilzunehmen, und andererseits auch dem Weltverband mit den Para Worlds Sailing Championships im Rahmen der Kieler Woche helfen, das Segeln wieder zum paralympischen Sport aufzuwerten. Somit bilden wir mit unserem geballten Segelprogramm die ganze Vielfalt des Segelsports ab“, erklärte der Organisationsleiter der Kieler-Woche-Regatten, Dirk Ramhorst (Kieler Yacht-Club), bei der Pressekonferenz im Gaastra-Showroom in Hamburg. All das und viele weitere Highlights der weltweit größten Segelveranstaltung erleben die Zuschauer zudem in der „Audi Sailing Arena“ in Kiel-Schilksee, im TV und im Netz live und hautnah. „Wir möchten mit dem KielerWoche.TV powered by Audi und der Übertragung in die ‚Audi Sailing Arena‘ das Segeln verstärkt an Land holen. Die Kieler Woche hat sich bei uns im Hause zu einem Lieblingsprojekt entwickelt. Uns ist es ein Anliegen, die Segel-Bundesliga und die Kieler Woche miteinander zu verbinden“, so Johannes Polgar, Sport- und Eventmarketing AUDI AG, zusammen mit der HSH Nordbank Premiumpartner der Kieler Woche. Frank Kranke, zuständig für Marketing und Digitale Medien bei der HSH Nordbank, unterstrich die hohe Bedeutung des Kieler-Woche-Engagements. Die Medialisierung und die Öffentlichkeitswirkung, die die HSH Nordbank durch das Sponsoring der Kieler Woche erreicht habe, sei sehr gut. „Wir sind seit 14 Jahren Partner der Kieler Woche. Es ist eines der wichtigsten Ereignisse in der Region, und wir bringen uns dort gerne ein. Wir führen die Aktion ‚Gut für Kids‘ weiter und haben damit bisher 150.000 Euro für den guten Zweck eingespielt“, so Kranke.
Den seglerischen Auftakt der Kieler Woche bildet einmal mehr das Welcome Race in der Kieler Innenförde. Am Samstag um 9.30 Uhr wird die erste Gruppe der ORC-vermessenen Yachten vor dem Kieler Yacht-Club über die Startlinie segeln. Nach den ORC-Racern gehen die Cruiser ins Rennen. Die Aalregatta, die wieder den Weg in die Kieler Woche gefunden hat, ist ein Volkslauf unter Segeln. „Wir möchten, dass alle Dickschiffsegler an der Kieler Woche teilnehmen können“, so Ramhorst. Die Kutter-Regatten ab dem ersten Wochenende und die Windjammer-Regatta zum Abschluss sind weitere Highlights in der Innenförde.
Den Auftakt in Schilksee bildet die Segel-Bundesliga, die von Samstag bis Montag erstmals im Rahmen der Kieler Woche startet. Es folgen 15 internationale Klassen im ersten Teil (17. bis 20. Juni), bevor im zweiten Teil (21. bis 25. Juni) die olympischen Klassen ins Geschehen eingreifen und die Segler/innen mit Handicap bei den Para World Sailing Championships (PWSC) um WM-Medaillen kämpfen.
Scheidt reist mit fünf Medaillen im Gepäck an: Bei den Skiff-Männern wird Brasilien eine wichtige Rolle spielen. Robert Scheidt, fünfmaliger Olympia-Medaillengewinner im Laser und Starboot (darunter zweimal Gold im Laser), hat zu dieser Saison das Boot gewechselt und will mit seinem Vorschoter Gabriel Borges nun im 49er angreifen. Dazu hat der 44-Jährige einen erfahrenen Skiff-Segler an seiner Seite. Borges segelte bei Olympia 2016 noch mit Marco Grael, dem Sohn von Torben Grael (selbst Doppel-Olympiasieger im Starboot), und landete dort auf Rang elf. Auch Marco Grael hat für Kiel gemeldet und wird dort mit seinem neuen Partner Carles Robles segeln. Allein dieses Aufeinandertreffen sorgt für Spannung der Extraklasse.
Den Wettstreit mit Robert Scheidt empfindet auch der Kieler Justus Schmidt als besondere Herausforderung: „Scheidt ist eine Legende. Dass sich jemand mit seinem Background, aber auch in seinem Alter in die Klasse wagt, ist großartig. Wie er sich schlägt, werden wir sehen, denn die athletische Komponente ist im 49er schon sehr hoch zu gewichten. Aber Scheidt ist ein unfassbar harter Arbeiter. Wenn es jemand schafft, dann sicherlich er“, so Schmidt, Europameister von 2015, der mit seinem Partner Max Boehme seit dem Sommer vergangenen Jahres jedoch keine 49er-Regatta mehr gesegelt ist.
Keine Angst vor großen Namen ist das Motto der deutschen Nachwuchs-Crew Tim Fischer/Fabian Graf (NRV). Die beiden Kieler Studenten wurden im Vorjahr Vize-Junioren-Weltmeister und unterstrichen in diesem Jahr vor Palma mit Rang sieben sowie Rang 14 vor Hyères, dass sie im internationalen Geschehen vorn mitsegeln. „Vor Palma haben wir Robert Scheidt das erste Mal im 49er gesehen. Er ist eine Legende wie Ben Ainslie. Seine Professionalität ist natürlich bemerkenswert. Ein so erfolgreicher Segler wird sich bestimmt nach einer gewissen Zeit auf den 49er einstellen können. Der Respekt ist also enorm. Aber in Palma konnten wir vor ihm landen“, so Fischer.
Unter den Fittichen von Bundestrainer Max Groy peilen Fischer/Graf auch olympische Weihen an. „Vielleicht können auch wir für einen Überraschungsmoment 2019 sorgen und Justus/Max und Erik/Thomas nervös machen. Hinsichtlich Trainingsgestaltung und Material müssen wir weiter an unserer finanziellen Situation arbeiten. Da wir im olympischen Segelsport noch ein sehr junges Team sind, müssen wir uns erst einmal keine Gedanken über das Alter machen. Wir sind definitiv Kandidaten für eine weiterführende Kampagne bis 2024“, blickt Tim Fischer nach vorn.
Für alle fünf Teams ist die Kieler Woche auch gleichzeitig eine gute Vorbereitung für die 49er-EM (27. Juli bis 4. August) auf dem Kieler Revier, bevor es vier Wochen später bei der WM in Portugal für die deutschen Crews auch um die Kaderkriterien geht.
Segel-Bundesliga: Nach den ersten Spieltagen der Segel-Bundesliga auf dem Chiemsee und dem Bodensee zieht die J/70-Karawane in den Norden. Der dritte Austragungsort der 1. Segel-Bundesliga ist Kiel. Erstmals wird die 1. Liga im Rahmen der Kieler Woche ausgetragen. Die 18 besten Vereinsmannschaften treten von Samstag bis Montag in der Strander Bucht gegeneinander an, bevor der Tross weiter über Travemünde und Glücksburg zum Finale nach Berlin zieht.
Auf dem Kieler Revier zählt der zweifache Deutsche Meister, der Norddeutsche Regatta Verein, zu den Favoriten. Mit dem Hamburger Segel-Club und dem Lübecker Yacht-Club vertritt der NRV die norddeutschen Farben im vorderen Viertel, in dem sich Berliner und Südvereine tummeln.
„Wir freuen uns, dass wir die Kieler Woche um eine weitere Facette hochkarätigen Regattasports erweitern können“, so Dirk Ramhorst, der mit seinem Team die Bundesliga-Wettfahrten in der Strander Bucht zuschauernah platziert hat. Dazu wird die 1. Liga an allen drei Tagen ein Programmpunkt des KielerWoche.TV powered by Audi sein, das auch in der Audi Sailing Arena übertragen wird.
Silke Basedow (geborene Hahlbrock) möchte es mit dem Team des Hamburger Segel-Clubs den Männern zeigen. Fünf Frauen sind in der Mannschaft des HSC. „Der Segelsport ist eine der wenigen Sportarten, bei denen Frauen und Männern mit kleinen Einschränkungen gegeneinander antreten können. Wir sind am Chiemsee mit drei Frauen und einem Mann gesegelt und haben keinen Nachteil verspürt. Daher planen wir auch bei der kommenden Regatta, mit drei Frauen an den Start zu gehen. Der Frauenanteil in unserem DSBL-Team liegt bei über 50 Prozent. Wir testen gerade, ob ein Frauenteam mit vier oder fünf Seglerinnen wettbewerbsfähig sein kann, da die Gewichtsverteilung bei der J/70 schon eine große Rolle spielt“, so Basedow, die nichts von einer Herren-Liga hören will. In Kiel wird die erfahrene Match-Race-Seglerin auf jedem Fall dabei sein, entweder als Seglerin oder als Trainerin. „Die Kieler Woche ist immer ein Highlight im Regattakalender, und ein Podiumsplatz im Rahmen der Kieler Woche ist für jeden Segler ein tolles Gefühl“, so Basedow.
Spektakulär war der Auftritt der Sach-Brüder mit ihrem Foiler-Kat Nacra 20. Zur DJI Speed Challenge reisen die Zarnekauer in diesem Jahr vermutlich mit ihrem M32-Katamaran „itelligence“ an. Foto: www.segel-bilder.de
DJI Speed Challenge: Der Geschwindigkeitsrausch bestimmt die DJI Speed Challenge. Auf den rund 500 Metern direkt vor der Südmole in Kiel-Schilksee geht es am Freitag, den 23. Juni, ab 18 Uhr ausschließlich um Geschwindigkeit. Ob Zwölfer, Katamaran oder foilende Kites – gewonnen hat derjenige, der die Strecke in der kürzesten Zeit zurücklegt.
Bei der ersten Kieler Woche Speed Challenge 2015 gewann der Kiter Roy Rodwald, der die Strecke in 39,69 Sekunden abflog. Zwölfer, Extreme 40 und auch der Nacra F20 der Brüder Helge und Christian Sach hatten das Nachsehen. Doch nachdem im Vorjahr Sturmböen den Start unmöglich machten, wollen die Zarnekauer Brüder in diesem Jahr beim zweiten Anlauf Revanche und den Titel. „Wir werden vielleicht mit unserem M32 ‚itelligence‘ starten“, so Helge Sach, der mit seinem Bruder Christian acht Tage zuvor noch mit seinem Kat bei der Bodensee Rund Um segelt. Die Katamaran-Experten und Foiling-Pioniere nehmen Gäste auf ihrer Highspeed-Rakete mit und sind damit in ganz Europa im Einsatz. „Wir haben am Bodensee Verpflichtungen, so dass wir vielleicht nicht im F18 an der Kieler Woche teilnehmen können“, erklärt der Segelprofi. Die Abonnementssieger (neun Kieler-Woche-Titel in den vergangenen elf Jahren) mussten sich seit 2006 nur zweimal Jörg Gosche/Hannes Pegel (Bremen) geschlagen geben. 2017 würde der Name Sach im F18 dann allerdings nicht auftauchen.
Doch ganz ohne Kieler Woche geht es für die Gebrüder Sach einfach nicht. Die DJI Speed Challenge am zweiten Wochenende steht fest im Terminkalender. Mit ihrem Kat auf dem Trailer werden sie nach dem Bodensee-Einsatz Deutschland einmal durchqueren, um in Kiel dabei zu sein. Ob der M32 oder Nacra F20 eine Chance gegen die foilenden Kites hat, wird sich zeigen.
Kieler Woche Terminplan:
Kieler Woche, Teil I (17.-20. Juni)
2.4mR (open), 29er (Euro Cup), 505, Albin Express, Contender, Europe, Flying Dutchman, Folkeboot, Formula18, Hobie16, J/24, Laser 4.7, Laser Rad. (open), Nacra15, OK-Jolle
Kieler Woche, Teil II (21./22.-25. Juni)
Para World Sailing Championships (2.4mR, Skud, Hansa 303, Weta), 470 M/W, 49er M, 49erFX (open), Finn M, Laser Rad. W, Laser Std. M, Nacra17 Mix, 21.-25. Juni.
420, J/70, J/80, Melges24 (European Sailing Series), 22.-25. Juni.
Kieler Woche, ORC (17.-24. Juni)
Welcome Race (Kiel – Eckernförde – Kiel) 17.-18. Juni.
Kiel-Cup Alpha, 19.-21. Juni.
Senatspreis, 22. Juni.
Silbernes Band, 23.-24. Juni.
Kieler Woche, Klassiker (17.-20. Juni)
Rendezvous der Klassiker, 17. Juni.
5.5mR & 12mR Trophy, 18.-19. Juni.
Kieler Woche, Segel-Bundesliga
1. Bundesliga, 17.-19. Juni.
Kieler Woche, Aalregatta
Aalregatta (Kiel – Eckernförde – Kiel) 17.-18. Juni.
Informationen zur Kieler Woche 2017 unter www.Kieler-Woche.de