“Charal”-Skipper Jérémie Beyou sagte: “Es ist meine vierte Teilnahme, aber die Emotionen sind die gleichen wie beim ersten Mal. Es ist nicht einfach, wirklich nicht. Aber es ist cool, mit meinem Team hier zu sein, das ich so gut kenne. Und mit meinem Boot, das gut vorbereitet ist. Es ist ganz besonders.“
Boris Herrmann sagte vor seiner Premiere als historisch erster deutscher Teilnehmer am „Everest der Meere“: “Ich bin froh, dass es losgeht. Und ich bin bereit. Ich bin sehr glücklich darüber, dass das Rennen angesichts der Umstände überhaupt starten kann. Die Organisatoren, jeder einzelne, hat einen guten Job gemacht. Ich bin nicht allzu aufgeregt. Das wird später kommen. Aber ich habe sehr, sehr gut geschlafen.“
Die Britin Samantha “Sam” Davies“ erschien mit ihrem Lebensgefährten Romain Attanasio auf dem Ponton. Bei ihr und dem Franzosen ein ganz logischer gemeinsamer Auftritt, den beide nehmen an der Vendée Globe teil. Sie sind das erste Paar, was bei der härtesten Einhandregatta der Welt gegeneinander antritt. Die 46-jährige „Initiatives Cœur“-Skipperin sagte: „Ich bin aufgeregt und glücklich, mit diesem großartigen Boot und meinem großartigen Team hier zu sein. Jetzt kann ich hoffentlich da draußen so gut segeln, wie mein Team das Boot für das Rennen vorbereitet hat. Darauf freue ich mich einfach so sehr.“
Ihre 51-jährige Landsfrau Miranda Merron ließ es entspannt angehen: „Warum sollte ich Sorgen haben? Dafür ist es jetzt zu spät. Noch kann ich kaum glauben, dass ich gleich in ein Rennen um die Welt starte. Ich werde sicher am Start aufgeregter sein. Ich hasse Starts, mache mir immer Sorgen wegen der anderen Boote.“ Zur ungewöhnlich zuschauerarmen Szenerie sagte Merron: „Ich bin sicher, dass der Staat gute Gründe hatte, die gesamte Bevölkerung von Les Sables d’Olonne heute in ihre Häuser einzusperren. Aber es kommt mir schon etwas gemein vor, wenn man bedenkt, dass so ein Start nur alle vier Jahre stattfindet. Ich denke, die Organisatoren haben in einem sehr schwierigen Umfeld einen großartigen Job gemacht. Und es ist einfach nur schade, dass die Leute, die direkt am Hafen leben, ihre Häuser nicht verlassen dürfen.“
Würdig und charismatisch war der Auftritt des japanischen Skippers Kojiro Shiraishi. Er schritt in traditioneller japanischer Tracht über den Ponton und trug einen japanischen Langstab (Bō) bei sich, verabschiedete sich lächelnd von den Menschen am Steg und später auch von seinem Team.
Wiedervereinigt mit ihrer Yacht “Medallia” schwärmte die britische SKipperin Pip Hare vor ihrer Vendée-Globe-Premiere: „Ich bin wirklich sehr, sehr glücklich, auch wenn es nicht so aussieht.“ Während sie die Worte sprach, schaute sie immer wieder in Richtung des blauen Himmels über sich und kämpfte mit den Tränen. „Ich bin wirklich nervös. Ich kann einfach nicht glauben, dass dieser Tag gekommen ist. Es ist gigantisch. Einerseits habe ich keine Vorstellung davon, was auf mich zukommt. Andererseits kann ich mir jede Minute ausmalen, möchte einfach nur noch da rausgehen und herausfinden, wie es wirklich ist.“
Im Kontrast dazu kam Alex Thomson geschäftig-dynamisch über den Ponton. Er wirkte sehr fit, schlank und fokussiert, als er an Bord seiner “HUGO BOSS“ ging. „Es ist ein wunderbarer Morgen“, sagte Thomson, „der Nebel hat sich verzogen und die Sonne scheint. Es wird ein interessanter und guter Start für die Fernsehkameras werden.“ Nach anfangs leichten Winden erwartete Thomson „Bruchbedingungen“ und bis zu fünf Meter hohe Wellen. Es seien für die kommenden Tage einige Tiefs vorhergesagt, „durch die wir uns irgendwie nach Süden schlängeln müssen“. Thomson sagte: „Es ist schade, dass wir keine Passatwinde bekommen. Es werden harte fünf, sechs Tage für alle Skipper. Und ein kompliziertes Routing. Es wird die Männer von den Jungs trennen.“ Zu seiner bisherigen Bilanz sagte Thomson, er habe viermal teilgenommen, zweimal aufgeben müssen und zweimal das Ziel als Dritter und zuletzt als Zweiter erreicht. Sein Hauptziel bestehe darin, aus zwei von vier nun drei von fünf Runden um die Welt zu bestehen. Auf die Frage, ob das aktuelle das Rennen seines Lebens sei, antwortete der 46-Jährige aus Gosport: „Jede Vendée Globe ist das Rennen deines Lebens.“
Yves Auvinet, Präsident der Vendée Globe, wünschte allen Teilnehmern Glück: „Ich wünsche euch allen, liebe Segelfreunde, ein schönes und erfreuliches Rennen um die Welt und freue mich aufs Wiedersehen. Viel Glück und guten Wind!“