Zwei Freunde, ein episches Segelabenteuer und ihre schwerste Entscheidung

Zwei Freunde, ein episches Segelabenteuer und ihre schwerste Entscheidung

Heute eine kleine Geschichte aus dem Leben:

Christian und Linus waren zwei gewöhnliche münsteraner Studenten. Nach dem WG-leben kam der Ernst des Lebens. Die zeitliche Flexbilität und schlicht das Mehr an Freizeit während des Studiums lernten sie im Berufsleben sehr zu schätzen. Sie sehnten sich nach Abenteuer und der Freiheit des offenen Meeres und so beschlossen sie, einen Sprung ins kalte Wasser zu wagen. Sie kündigten ihre Jobs, kauften ein Segelboot und machten sich auf eine epische Reise.
Am Anfang lief es nicht gut. Sie hatten noch nie zuvor gesegelt und mussten alles auf die Schnelle lernen. Sie liefen mehrfach auf Grund, der Anker löste sich mitten in der Nacht und es gab öfter Momente, in denen sie sich fragten, ob sie einen riesigen Fehler gemacht hatten. Aber sie gaben nicht auf und langsam aber sicher begannen sie, die Kunst des Segelns zu beherrschen.
Während sie sich immer weiter von zu Hause entfernten, begegneten sie allen möglichen erstaunlichen Sehenswürdigkeiten und Klängen. In Kiel, Kopenhagen, Stockholm, Paris, Lissabon, auf Madeira, den Kap Verden und nicht zuletzt in der Karibik lernten sie faszinierende Menschen aus allen Bereichen des Lebens kennen.

All diese Erfahrungen hatten eine tiefgreifende Wirkung auf Christian und Linus. Sie wurden von der Schönheit und Vielfalt der Orte, die sie besuchten, inspiriert und begannen, ihre Erfahrungen in ihre Musik zu kanalisieren. Sie schrieben Songs und spielten sie auf ihrem Boot, wodurch ein einzigartiger Sound entstand, der von ihren Reisen beeinflusst wurde.

Aber auf einem kleinen Boot zu leben war nicht immer einfach. Es gab viele Herausforderungen und Schwierigkeiten, die sie überwinden mussten, und manchmal wurde ihre Freundschaft auf die Probe gestellt. Aber am Ende war ihre Bindung stärker denn je. Sie hatten unglaubliche Erlebnisse und Erinnerungen geteilt, die für immer bei ihnen bleiben würden.

Christian und Linus kehrten als langhaarige, bärtige Atlantiküberquerer nach Hause zurück. Doch auch innerlich haben die Beiden sich verändert. Sie haben viele große Herausforderungen auf dem Weg gemeistert, aber die größte Herausforderung, meinen sie, war es überhaupt aufzubrechen. Das es sich für sie aber gelohnt hat sieht man an ihrem breiten Grinsen in den meisten ihrer Youtube Videos, in denen man die beiden auf ihrer Reise begleiten kann. Den finalen Teil der Reise, die Atlantiküberquerung wird es schon am kommenden Freitag, den 23.12.22 auf Youtube zu sehen geben.

Link zu den Videos:

https://www.youtube.com/channel/UCCyEkZbooSr88yHx1qvscWw

roeverrueckreise

Fahrtensegeln – Törnberichte-Roever Around

https://www.Hippopotamus.dehttps://www.Hippopotamus.de

Judith und Sönke Roever mit ihrem Ans-Ende-der-Welt-Projekt
www.ans-ende-der-welt.de – Törnberichte Übersee

geplante Rückreise www.Hippopotamus.de – www.ans-ende-der-welt.de
Das Ende der Welt ist nicht genug!
Judith und Sönke Roever setzen Ans-Ende-der-Welt-Projekt nach Ankunft in Neuseeland fort. Im April 2009 stechen der Buchautor und seine Frau wieder in See. Entgegen der ursprünglichen Planung ist nun doch eine Weltumsegelung geplant. Ankunft in Hamburg im August 2010.
17.09.2008
Seit eineinhalb Jahren ist Buchautor Sönke Roever (33 – Auszeit unter Segeln – Delius Klasing Verlag) zusammen mit seiner Frau Judith (31) unterwegs. Auf ihrem Segelschiff „Hippopotamus“, einer Gib’Sea 106 – mit nur 10 m² Wohnraum – segeln die beiden über 15.000 Seemeilen und zwei Ozeane von Hamburg nach Neuseeland an das andere Ende der Welt. Knapp 13.000 Seemeilen liegen bereits im Kielwasser (aktuell ankert das junge Ehepaar in der Lagune von Bora Bora) und Ende November wollen Judith und Sönke Roever in den Hafen von Auckland einlaufen. Dann kommen die beiden Aussteiger auf Zeit am anderen Ende der Welt an und der ursprünglich geplante Törn geht zu Ende. Söhnke Roever in der Südsee
Doch nun haben sich die Roevers entschieden weiterzufahren. Dazu erklärt Sönke Roever: „Unsere Idee sah vor, unser Schiff in Neuseeland zu verkaufen und in den deutschen Alltag zurückzufliegen. Hiervon haben wir inzwischen Abstand genommen. Fest steht jedoch, dass wir nicht irgendwo unter Palmen eine Strandbar eröffnen. Wir wollen nach Hamburg zurück, aber wir wollen auch unser Schiff wieder mit nach Hause bringen – da stecken zu viel Herzblut und Erinnerungen drin. Deshalb haben wir uns entschieden, unsere Reise zu verlängern. Jetzt sind wir schon so weit gekommen und es gefällt uns so gut, dass wir denken, ein Jahr mehr oder weniger – was macht das schon für einen Unterschied?“.

Nach einer viermonatigen Pause heißt es daher für Judith und Sönke Roever im April 2009 noch einmal „Leinen los“. Die Rückreise geht dann voraussichtlich über Neu-Kaledonien, Vanuatu, Papua-Neuguinea, Australien, Indonesien, Singapur, Malaysia, Thailand, Sri Lanka, Indien, Malediven, Oman, Yemen, Eritrea, Sudan, Ägypten, Griechenland, Sizilien, Malta, Gibraltar, Biskaya und Englischer Kanal zurück in die Heimat nach Hamburg. Dort wollen die beiden Segler im August 2010 einlaufen. „Und auch wenn das alles noch lange hin ist und wir ein wenig Angst vor unserer eigenen Courage haben, freuen wir uns sehr auf diese neuen – wieder anderen – Ziele“, sagt Judith Roever.

Seit der Abfahrt in Hamburg im Mai 2007 haben mehr als eine dreiviertel Million Menschen das Logbuch der beiden im Internet verfolgt. „Längst machen wir den Törn nicht mehr nur für uns. Vielmehr verfolgen mittlerweile jeden Monat mehr als 60.000 Leser auf Schritt und Tritt, was wir hier erleben und die Tendenz ist weiter steigend. Diese vielen Menschen sind ein Teil unserer Abenteuer geworden“, freut sich Sönke Roever. Deshalb wird die Internetseite über Neuseeland hinaus erhalten bleiben und die Roevers werden bis zur Ankunft in Hamburg weiter in der gewohnten Form berichten.

Link zur Internetseite der beiden Abenteurer: www.Hippopotamus.de
ENDE

 

Danzigflottille

South Coast Baltic

South Coast Baltic: Flottillensegeln von Gdańsk über Kaliningrad nach Klaipėda

Vom 2. bis zum 7 Juli 2017 mit internationaler Boots-Flottille von Polen über Russland nach Litauen

Die diesjährige South Coast Baltic Boating Rally, Flottillensegeln mit internationaler Beteiligung, von Gdańsk über Kaliningrad nach Klaipėda findet vom 2. bis zum 7. Juli 2017 im unmittelbaren Anschluss an die Baltic Sail in Danzig (vom 29.06. bis zum 2.07. 2017) statt.

An der von der Marketingoffensive für die südliche Ostseeküste organisierten internationalen Flottille können alle Bootsfahrer, ob Eigner oder Charterer, teilnehmen.
Die Teilnahme ist kostenlos. Für die russische Enklave Kaliningrad ist ein Visum notwendig (ca. 60-100 Euro / pro Person je nach Dringlichkeit), bei dessen Beschaffung das Büro von South Coast Baltic behilflich ist. Die Einreise in das russische Hoheitsgebiet erfolgt gemeinsam mit allen Teilnehmern, so dass das Ein- und Ausklarieren entspannt erfolgen kann.

Die Programmpunkte

Treffpunkt mit Törnbescprechung ist am 2. Juli in Gdansk. Am 3. Juli geht es von dort los nach Kaliningrad, wo am 4. und am 5. Juli ein zweitägiger Stopp vorgesehen ist, um die nähere Umgebung kennen zu lernen. Am Donnerstag, den 6. Juli wird dann gemeinsam nach Klaipėda (Litauen) gesegelt. Hier sind am 7. Juli weitere Ausflüge ins Landesinnere geplant, zurück geht’s dann individuell.

Zum detaillierten Programm nach dem Klick.
Anmeldeschluss 31. Mai 2017 (Verlängerung auf Anfrage)

Kontakt und Anmeldung:
Jens Masuch und Björn Gabler, South Coast Baltic: mail@ga-ma.de, Telefon: +49 385 53 99 97 26

Für weitere Anfragen im Auftrag von South Coast Baltic
Martina Müller, Agentur pr-ide, T: +49 30 3413410, mmueller@pr-ide.de

Fotos stehen zur freien Nutzung zur Verfügung.

Schleusentreppe von Berg

Traumtörn von Fehmarn bis in den Götakanal

Traumtörn Fehmarn – Mariestad

Unsere Crew zählte fünf Köpfe, und wir hatten z.T. gerade unser Sporthochseeschifferzeugnis erhalten. Und so nahmen wir uns vor, einen großen Törn in der Ostsee zu fahren – hinauf nach Gotland und nach Stockholm – und in den Götakanal hinein. Dabei wollten wir nicht nur unsere Seemannschaft und Navigationskünste unter Beweis stellen sondern auch noch ein bißchen Land und Leute kennen lernen, und ein wenig Urlaub und Erholung sollten auch sein.
Wir charterten von einem Freund eine solide Ketsch von 12m Länge mit Radsteuerung und 50 PS-Diesel, die wir in Mariestad, mitten in Südschweden dem Eigner übergeben sollten, der dann durch den westlichen Götakanal und den Öresund nach Deutschland zurücksegeln wollte.
So starten wir Anfang August bei strahlendem Sommerwetter von Burgtiefe auf Fehmarn aus in der Gewißheit einen unserer schönsten Törns vor uns zu haben.

Übersicht östl. Ostsee

Übersicht östl. Ostsee

 

Wir setzen zunächst Kurs auf Gedser Rev ab und segeln bis zum Abend bei NO-Wind noch hinauf zu den Kreidefelsen von Mön. Hier stellen wir bei Sonnenuntergang erst einmal eine aktuelle Deviationstabelle auf, damit wir auch ja nicht Bornholm verpassen.
Auf einer Nachtfahrt an Kap Arkona auf Rügen vorbei machen wir gute Fahrt über Grund und werden am nächsten Morgen nach abgeflautem Wind von einer spiegelglatten See überrascht.
So legen wir nur zu gern eine Badepause ein, bevor es unter Motor weitergeht, wobei wir durch ausgedehnte gelbgrün schimmernde Algenfelder fahren – wohl eine Folge der hohen Sonneneinstrahlung und Wassertemeratur von 21 Grad.

Unsere Crew zählte fünf Köpfe, und wir hatten z.T. gerade unser Sporthochseeschifferzeugnis erhalten. Und so nahmen wir uns vor, einen großen Törn in der Ostsee zu fahren – hinauf nach Gotland und nach Stockholm – und in den Götakanal hinein. Dabei wollten wir nicht nur unsere Seemannschaft und Navigationskünste unter Beweis stellen sondern auch noch ein bißchen Land und Leute kennen lernen, und ein wenig Urlaub und Erholung sollten auch sein.
Wir charterten von einem Freund eine solide Ketsch von 12m Länge mit Radsteuerung und 50 PS-Diesel, die wir in Mariestad, mitten in Südschweden dem Eigner übergeben sollten, der dann durch den westlichen Götakanal und den Öresund nach Deutschland zurücksegeln wollte.
So starten wir Anfang August bei strahlendem Sommerwetter von Burgtiefe auf Fehmarn aus in der Gewißheit einen unserer schönsten Törns vor uns zu haben.

Wir setzen zunächst Kurs auf Gedser Rev ab und segeln bis zum Abend bei NO-Wind noch hinauf zu den Kreidefelsen von Mön. Hier stellen wir bei Sonnenuntergang erst einmal eine aktuelle Deviationstabelle auf, damit wir auch ja nicht Bornholm verpassen.
Auf einer Nachtfahrt an Kap Arkona auf Rügen vorbei machen wir gute Fahrt über Grund und werden am nächsten Morgen nach abgeflautem Wind von einer spiegelglatten See überrascht.
So legen wir nur zu gern eine Badepause ein, bevor es unter Motor weitergeht, wobei wir durch ausgedehnte gelbgrün schimmernde Algenfelder fahren – wohl eine Folge der hohen Sonneneinstrahlung und Wassertemeratur von 21 Grad.

Bei Kitklippan haben wir die schwedische Küste in Sicht, und inzwischen ist der Wind wieder einmal so stark abgeflaut, daß wir motoren müssen. Als wir an der nicht enden wollenden Ostküste von Öland den Kreuzungspunkt des 56.Breitengrades mit dem 16.Längengrad überfahren, ist das für uns ein triftiger Grund, einen kräftigen Schluck aus der Sherryflasche zu nehmen.
Wir beobachten die Küste und andere Schiffe, lassen uns von der Sonne bräunen und merken dabei nicht, daß ein entgegenkommendes Containerschiff einen ziemlichen Schwell verursacht – es war zu spät für vernünftige Reaktionen, und so waren wir aufeinmal alle pudelnaß – einschließlich Keksdose.

Gotland

Am nächsten Tag lösen wir uns endlich von der Nordspitze Ölands und nehmen bei auffrischendem SO-Wind Kurs auf Gotland, das wir alle noch nicht kennen. Im schon rötlichen Licht der Abendsonne fahren wir an den Karlsöinseln vorbei und dann taucht auch die Steilküste von Gotland vor uns auf, und wir legen doch lieber zunächst in Klintehamn an, weil die Hafeneinfahrt von Visby bei diesem Wind für uns problematisch werden könnte.

Als wir aufwachen, weht uns ein steifer SO-Wind um die Nase, sodaß wir unsere zwei Damen mit dem Bus nach Visby vorrausschicken, die Sturmfock, unser „Handtuch mit Stagreitern“ setzen und dann mit raumem Wind und 6 Knoten Fahrt an der einsamen Steilküste entlang Richtung Högklint – dem weithin sichtbaren Huk vor Visby – segeln.
Beim Anblick von Visby vor uns müssen wir unwillkürlich an die alten Seeleute der Hansezeit denken, die sich wohl auch wie wir auf den Landgang gefreut haben.

In Visby bummeln wir zunächst durch die berühmte Rosengasse, besuchen dann einige der alten Kirchen aus dem 13.Jahrhundert und statten selbstverständlich der imposanten, auf langer Strecke noch zusammenhängenden Stadtmauer einen Besuch ab. Am Nachmittag fahren wir mit Fahrrädern durch lichte Kiefernwälder nach Süden zur Villa Kunterbunt, dem Schauplatz der Pippi-Langstrumpf-Geschichten, und genießen am Toftastrand einen entspannten Blick auf die weit vor uns ausgestreckte Ostsee, die uns hier schon die Ferne von der Heimat spüren läßt.
Auf der Nachtfahrt von Visby nach Färösund müssen wir bei einem frischen Nordwind jede Welle einzeln abreiten und kommen am nächsten Morgen ziemlich durchnäßt dort an. In Slite übernehmen wir noch ein Crewmitglied, das mit der Fähre von Travemünde nachgekommen ist und genießen dann bei der Fahrt durch den Färösund den eigenartigen Reiz dieser heilen Natur. Wir fahren auch zu den „Raukas“, bizarr geformten Kalksteinklippen am Strand von Langhammershammeren und wagen uns für die Filmaufnahmen und Fotos mit der Lotstange bis auf 20m an den Strand heran.

Bevor wir nach Norden Richtung Stockholm aufbrechen, erleben wir noch einen phantastischen Sonnenuntergang, den wir in allen Phasen mit seinem auf der Kompaßkugel blitzenden Licht in Film und Foto festhalten. Die Nachtfahrt genau nach Norden wird zum Schönsten, was ich auf See erlebt habe. Der Skipper sagte zu mir nur:“Halte den Polarstern immer zwischen dem Mast und dem Backbordwant“. Und so fuhr ich durch eine sternenklare schwedische Nacht dem Polarstern entgegen – es bleibt unvergeßlich.

Stockholm

Am nächsten Morgen segeln wir bei 5 Windstärken aus SW vor dem Wind am Leuchtturm von Almagrundet vorbei Richtung Sandham. Nachdem wir den Leuchtturm von Svängen passiert haben und schon die Häuser von Sandham deutlich erkennen können, sehen wir endlich die nur 30m schmale Durchfahrt zu den wunderschönen
Schärengärten vor Stockholm.
Wir sind hier in einem riesigen Naturpark, in dem die Kompositionen aus Felsen,Wasser,Kiefern und Himmel ständig wechseln – eine einmalige Synphonie der Schöpfung. Wir fahren den ganzen Tag durch diese Schärengärten vor Stockholm mit ihren Inselchen,Felsklippen, roten Holzhäuschen,windgezausten Kiefern und eleganten Schärenkreuzern in den stillen Buchten, bis wir am Abend Stockholm erreicht haben und in der Nähe der Wasawerft festmachen.

Stockholm – das Venedig des Nordens – sollte auf einem solchen Törn einen Tag wert sein.(siehe Fahrten-Städte)
Wir besichtigen natürlich zuerst die Wasa, das beim Stapellauf gesunkene Flaggschiff des schwedischen Königs, das erst Anfang der 60er gehoben wurde und in einer eigens errichteten Betonhalle ständig berieselt wird.
Auf unserem Einkaufsbummel durch die Stadt steigen wir natürlich auch auf den Turm des exponiert im Zentrum gelegenen Stadthauses und sehen vor dem Eingang des Konzerthauses mit seinem schönen Orpheusbrunnen im Geiste die Koryphähen dieser Welt bei der Nobelpreis-Verleihung vor Augen. Am Nachmittag bleibt uns noch Zeit, Skansen, den Freizeitpark Stockholms zu besuchen; doch ist er nicht mit dem Tivoli in Kopenhagen zu vergleichen.

Nachdem wir die Schleuse zum Mälarsee, die erste von noch vielen Schleusen, passiert haben, durchfahren wir den Södertälje-Kanal und kommen dann wieder auf Ostseeniveau. Wir haben auch wieder Wind, und so können wir an diesem Tag durch die Schären bis Trosa segeln.
Das idyllische Trosa, das man nicht versäumen sollte, liegt versteckt hinter der Küstenlinie am gleichnamigen kleinen Flüßchen. Die bunten Schwedenhäuser sind am Ufer wie an einer Perlenschnur aufgereiht; jeder Einwohner scheint hier ein Boot zu besitzen.
Bei unserer Fahrt zum Götakanal taucht plötzlich die Kulisse des Hüttenwerkes von Oxelösund auf. Hier werden schwedische Erze mit polnischem Koks zu hochwertigem Schwedenstahl verarbeitet und in alle Welt – auch nach Deutschland – exportiert.
In diesem Schärengürtel vor dem Festland müssen wir uns exakt an die Leitfeuer und Stangen halten, denn es wimmelt hier von Unterwasserklippen aus solidem schwedischen Granit, die den Törn schnell beenden könnten. Doch dann haben wir Mem, d.h. den Eingang zum Götakanal vor uns, und wir beginnen nun den letzten Abschnitt dieses einmalig schönen Törns.

Schnell lernen wir die Bedienung der Schleusen, die teilweise noch von Hand geöffnet werden. Mit den max. zulässigen 4,9 Knoten Fahrt erleben wir die sommerliche schwedische Landschaft mit wogenden Kornfeldern, hübschen Häusern am Ufer und auch ausgedehnten Waldabschnitten. Wir erreichen schließlich den Roxensee mit der berühmten Schleusentreppe von Berg, die mit 6 hintereinandergeschalteten Schleusen einen Höhenunterschied von 25m überwindet.
58000 Soldaten haben hier vor fast 200 Jahren in reiner Handarbeit einen Wasserweg geschaffen, der für die wirtschaftliche Entwicklung dieser Region maßgebend wurde.
Auf dem Vätternsee angekommen, machen wir eine kurze Rast in Vadstena um uns das von König Gustav Wasa im 16.Jahrhundert erbaute Renaissanceschloß Vadstena und die Klosterkirche der heiligen Brigitta anzusehen. Westlich des Vätternsees durchqueren wir anschließend auf dem Weg zum Vänernsee eine wildromantische Gegend mit dem Vikensee, und die Felsplatten und Wollgrasbüschel reichen bis dicht an unsere Fahrrinne heran.
Schließlich haben wir unser Ziel, den Vänernsee, erreicht und treffen in Mariestad wie vorgesehen den Schiffseigner, dem wir nur in wenigen Stichworten erzählen können, was wir alles auf diesem schönen Törn erlebt haben.
Es war eine Traumreise unter Segeln, für die drei Grundvorraussetzungen maßgeblich waren:
ein gutes Schiff, eine gute Crew und gutes Wetter.
I.K.

 

8mm-Farbtonfilm des Törns von 1975:

 

Kap Sunion südlich von Athen

Von Athen bis zum Berg Athos

Mit Überfliegerkarte durch die Ägäis – am Ende der „alten“ Zeiten – vor 40 Jahren.

Ein Törn in der Ägäis bietet fast immer die Gewähr dafür, daß sich Sonne, blauer Himmel, Wind, einsame Inseln und Kulturerbe zusammenfügen zu einem erlebnisreichen und unvergeßlichen Erlebnis. Wir nahmen uns vor mit einer Dufour 33 von Lavrion südlich Athen aus an Euböa und Skiathos vorbei zur Halbinsel Chalkidiki mit dem Berg Athos zu segeln.

 

ARGOS-Prospektkarte Ägäis

ARGOS-Prospektkarte Ägäis

Doch zuerst werden nach Besorgung der notwendigen Einreiseerlaubnis für Athos natürlich das Nationalmuseum mit seinen Bronzeheroen und lebendig bemalten Vasen sowie die Akropolis als Minimalprogramm besucht.

Nach einem Abschiedsgruß hinauf zum Tempel auf dem Kap Sunion nehmen wir Kurs nach Norden auf Chalkis zu, wo uns die Drehbrücke über der engen Durchfahrt und der starke und wechselnde 6kn-Strom einige Zeit kosten.

Durch den nördlichen Golf von Euböa geht es mit einem Reff im Segel zur Straße von Oreoi und weiter nach Skiathos, dem Beginn der nördlichen Sporaden.
Hier geniessen wir einen Tag im Schatten der bis an den Strand heranreichenden Kiefern und am Abend bei einem – sprich mehreren Ouzo.

Dann kommt der erste große Sprung – leider wegen des NO-Windes unter Motor zur mittleren Halbinsel Sithonia mit ihren neuentstandenen Ferienzentren.
Mit einem Schwenk wieder nach Süden segeln wir hinüber zur östlichen Halbinsel von Chalkidiki – Hag.Oros – besser bekannt als Berg Athos mit seiner tausend Jahre alten Mönchsrepublik.

An blühenden Ginsterbüschen vorbei – in einer märchenhaften Stille – wandern wir vom Anlegeplatz bei Daphne hinauf zum ersten Kloster, wo wir gastfreundlich mit Klosterlikör begrüßt werden. Im Eßsaal werden wir mit Brot,Zwiebellauch,Essig und Öl bewirtet und spüren nach kurzer Zeit etwas von der kargen, gottzugewandten Lebensweise dieser Mönche, die kein weibliches Wesen auf ihrer Halbinsel dulden.

 

In Karyai bekommen wir ein handschriflich ausgefertigtes Zertifikat – eine Art Aufenthaltserlaubnis und lernen in einem der nächsten Klöster, die wir besuchen, Akademiker verschiedener Disziplinen kennen, die hier für 5 Jahre sich vom weltlichen Trubel zurückgezogen haben um in Ruhe ihren Studien und interdisziplinären Gesprächen nachgehen zu können.

Hier können wir auch in den Bibliotheken alte mit Purpurtinte auf Pergament geschriebene Codices aus dem 4./5. Jahrhundert bewundern – unvorstellbar wertvolle kulturelle Schätze.
Nach 3 Tagen in der Mönchsrepublik fällt uns der Abschied schwer. Mit einem neuen Mercedesbus, der von den Popen in einer anrührenden Zeremonie geweiht wurde, fahren wir auf der halsbrecherischen Piste wieder hinunter zu unserer Dufour und segeln weiter – um die Südspitze mit dem hochaufragenden Berg Athos herum weiter nach Nordosten zur Insel Thasos, wo noch ein ausgedehnter Kiefernwald die Abholzung vergangener Jahrhunderte überstanden hat.
Die erste Station auf der Heimreise ist Samothraki, wo man (leider nur!) in einem kleinen Park die Kopie der weltberühmten Nike von Samothrake bewundern kann, welche höchstselbst die Eingangshalle des Louvre schmückt.

Dicht an der türkischen Seegrenze entlang erreichen wir dann Limnos, wo die Kontrollen im Hafen wegen der Grenznähe etwas schärfer ausfallen. Die friedliche Stille der anderen Inseln fehlt hier – irgendwie liegt Spannung in der Luft.

Wieder haben wir einen langen Schlag nach SSW vor uns und erreichen Skyros erst nach Sonnenuntergang – mit stotterndem Motor. Durch die enge stockdunkle Einfahrt von Linaria manövrieren wir uns mit der Handlampe und sind nach diesem langen Tag ein wenig erschöpft. Dafür werden wir am nächsten Tag belohnt mit einem Spaziergang zu einem der schneeeweißen Örtchen hoch oben auf einem Berg mit einem phantastischen Ausblick auf die Küste und das Meer.
Nocheinmal ein langer Schlag nach Süden Richtung Andros, wo wir aber nicht anlegen wollen, sondern durch die starkbefahrene Straße von Doro mit ihren 5kn Strom fahren wollen – nach Kea. Auf dieser Nachtfahrt unter Motor mußte man schon genau die Positionslichter der Handelsschiffe beachten um nicht in unliebsame Nähe zu kommen.
Beim Landgang auf Kea zischten auch schon mal Schlangen durchs Gestrüpp und jagten einem einen gehörigen Schrecken ein.

Doch jeder Törn hat einmal ein Ende – und so fahren wir zum Abschied noch einmal zum Kap Sunion, mit seinem klassisch – fast kitschig schönen Sonnenuntergang.
Ein Törn, der uns oft an Odysseus denken ließ, und der uns so manche Geschichten aus der Penne ins Gedächtnis zurückrief, war zu Ende – für den einen ein Grund mehr im nächsten Jahr wieder in die Ägäis zu fliegen um hier neue Facetten dieser geschichtsträchtigen Inselwelt kennenzulernen, für den anderen die Genugtuung auch einmal dieses schöne Fleckchen Erde kennen und lieben gelernt zu haben. I.Kr

Suedseeinsel

MEIN GELEBTER TRAUM – W. Barkemeyer

Einhand-Weltumseglung – Törnberichte

Noch eine Segelreise um die Welt ?? – das ist doch nichts Neues…
Doch – ist es !
Wolfgang Barkemeyer stellt in diesem neuen Buch des Fischer Verlages eine seltene Kombination vor – von einer anspruchsvollen Einhand-Segelreise um die Welt mit der Beschreibung von Land und Leuten, die er besucht und kennen gelernt hat.
Auf der Grundlage der Logbucheinträge und Erinnerungen schildert Wolfgang Barkemeyer in humorvoller weise und in der Sprache eines erfahrenen Skippers – mit vielen informativen Fotos – den Reiseverlauf so realistisch und ehrlich, wie es geschehen ist.
Als Beispiel für die Berichterstattung sei hier ein humorvoller Auszug aus der Karibik genannt:

In der Karibik
„Willemstad ist sehr reizvoll und ein echter Kontrast zu den anderen Orten in der Karibik. Bunte,freundlich helle Häuser eben wie in Holland und wer liegt im Hafen? „AIDA AURA“! Man läuft auf der Promenade und hört sehr deutlich thüringische und sächsische Unterhaltungen. Willemstad und insbesondere der Stadtteil Punda ist mehrere Tagesbesuche wert. Neben der „Floating Bridge“ ist auch der „Floating Market“ ein echtes Touristen-Highlight. Während meines Aufenthaltes auf Curacao waren täglich mindestens 2 Kreuzfahrer in der Stadt. Die farbenfrohen Häuser wirken für Europäer und natürlich erst recht für Holländer wie ein Stück Heimat. Nach Passage der „Floating Bridge“ bin ich zunächst direkt zum Kreuzfahrtterminal. Nach Übergabe meines Reisepasses bei der Passierscheinabfertigung am Terminal springt plötzlich der diensthabende Beamte aus seinem Kontrollhäuschen, rennt um die geschlossene Schranke, greift mich, umarmt mich und ruft dabei unüberhörbar für die umstehenden Kreuzfahrttouristen: „Brother, brother, I found my brother.“ Ich war völlig perplex. Der Beamte hieß „Barkmeijer“ und ist ein Nachfahre unseres Familienzweiges aus Holland, die von Hude im 18. Jahrhundert nach Strobosch (NL) ausgewandert waren. Natürlich bin ich nicht wörtlich sein Bruder, sondern hier betitelt man auch männliche Verwandte mit „Brother“. Es bildete sich sofort eine Menschentraube, da man wohl annahm, ich würde verhaftet. Er stürmte sofort in die naheliegende Touristeninformation und holte ohne zu zögern einen Mitarbeiter auf die Straße, der Fotos von uns machen musste. Nach dieser Aktion musste er wieder an seinen Job, da während dieser ganzen Zeit die Schranke zum Kreuzfahrtterminal geschlossen war und sich eine entsprechende Menschen- und Autoschlange gebildet hatte.“

Der Verfasser hatte – nach Beendigung seiner beruflichen Tätigkeiten – das Glück seine Reise über drei Jahre so zu planen, dass er dabei nicht nur ausführliche Landausflüge einlegen konnte sondern auch Gelegenheit hatte, seine Ehefrau an verschiedenen Orten dieser Erde zu sehen und gemeinsame Aktionen durchzuführen.

Die Reisezeit fiel ab Juli 2007 in die Zeit der Weltumsegelung des Ehepaares Roever(Hippopotamus), über die auch SEGEL.DE mehrfach unter Fahrtensegeln berichtet hat. So ergaben sich mehrere schöne Treffen fernab der Heimat. Wer selbst Einiges von dieser Welt gesehen hat – dem wird beim Lesen das Herz aufgehen, wenn er die Bilder und Berichte sieht vom Besuch der Karibikinseln und des Panamakanals, von der Südsee und Neuseeland. Erinnerungen werden wach an eigene Besuche von Durban und Kapstadt in Südafrika,von Lüderitz und dem Sossusvlei in Namibia.
Im Vergleich zum Reisen vor Jahrzehnten muss man die heute funktionierenden Flugmöglichkeiten zu den letzen Winkeln dieser Erde bewundern. Über allem stehen aber die Gebote der erlebten Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft, die eine solche Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.

Wie die Weltkarte zeigt ist Wolfgang Barkemeyer von Burgtiefe aus nach Westen über den Atlantik gesegelt, hat nach einem ausführlichen Besuch von Inseln in der Karibik den Panamakanal passiert um dann über die Galapagosinseln durch die Südsee – einschließlich Bora-Bora nach Neuseeland zu gelangen. Dort lernt man dieses wunderschöne Land bis hin zu den Kiwis und Pinguinen kennen. Dabei wird ein Blick auf Wellington und Auckland nicht vergessen. Auf sicherer Route gelangt der Leser zusammen mit Wolfgang von Darwin aus nach Mauritius und in das multikulturelle Durban. Rund Kapstadt geht es dann nach Namibia – mit einem Abstecher in die Sandwüste des Sossusvlei und über Ascension und die Azoren zurück in den Kanal und schließlich wieder nach Burgtiefe.
Durch die einwandfreie E-Mail- und Telefonverbindung, verliert heutzutage eine solche jahrelange Reise die mentale Belastung ähnlicher Reisen in vergangener Zeit.
Trotzdem zeichnet es solche Skipper aus, genügend Kenntnisse und Fertigkeiten auf den Gebieten der Nautik, Navigation und Wetterkunde, der Ernährung und Gesundheitsvorsorge sowie der zwischenmenschlichen Kommunikation zu besitzen, um allen Anforderungen – auch den unvorhergesehenen – gerecht zu werden. Deshalb verdient die seglerische Leistung von Wolfgang Barkemeyer große Anerkennung, denn es bedarf einer ganzen Reihe von Komponenten, die alle erfüllt sein müssen, um eine solche Reise zum Erfolg zu führen. Fehlt da ein kleiner Faktor,kann die Reise schnell – auch tragisch – enden. Wolfgang Barkemeyer bringt seine Reiseerlebnisse und Erfahrungen dem interessierten Publikum in Lichtbildervorträgen nahe und hat sie in seinem neuen Buch veröffentlicht:

MEIN GELEBTER TRAUM
Einhand-Weltumseglung – Drei Jahre Blauwasser
R.G. Fischer Interbooks

 

 

14 Monate Sommer

14 Monate Sommer – ein besonderer Karibiktörn

14 Monate Sommer – ein besonderer Karibiktörn

https://www.unsereauszeit.de

Unter Segeln in die Karibik und zurück

Nicht sehr viele leben unter Bedingungen und haben so vielfältige Segelerfahrungen erworben, um die weite Segelreise von Deutschland in die Karibik und zurück zu unternehmen. Das Ehepaar Antje und Ingo Paulus hat diese Vorbedingungen als gegeben betrachtet und diese Reise erfolgreich unternommen. Im Buch sind auf 300 Seiten die Erlebnisse während dieser Reise in persönlicher und informativer Weise geschildert worden. Eine Reihe von Fotos von Land und Leuten entführen den Leser in die Atmosphäre der Karibik, wie man sie als normaler Reisender erleben kann. Im folgenden geben einige Auszüge aus dem Blog einen ersten Einblick in den Reiseverlauf und die persönlichen Erlebnisse. Das Buch hebt sich wohltuend ab von Berichten über Segelreisen bzw. Weltumsegelungen, die mit großen Etats und Sponsorenunterstützung durchgeführt wurden.

Mit der Hanseat70,Bj1971, sind „die Pauli“ vom 6.Juni 2014 bis 8.August 2015 428 Tage lang und rund 12000 Seemeilen unterwegs gewesen und haben dabei 128 Tage lang ihren Karibiktraum erlebt. Die Reise, der der Leser(in) im Buch folgt, verlief von Bremerhaven aus zunächst über Helgoland, Belgien, Guernsey, entlang der spanischen und portugiesischen Küste nach Madeira und weiter bis nach Graciosa, der kleinsten Kanareninsel. Von dort aus ging es zu den Kapverden und dann über den Atlantik nach der Antilleninsel Tobago. Ein Inselhopping führte die AMAZONE zu den Virgin Islands und schließlich bis Bermuda, bevor die Paulis auf der Rückreise die Azoren, Lands End in England und Dünkirchen erlebten.

Im folgenden sollen einige wenige Auszüge aus dem Logbuch Einblicke geben in die Reisefreude, aber auch die seemännischen Erfahrungen während dieser Auszeitreise.

Antje beschreibt einen der romantischen Momente bei der Atlantiküberquerung vor den Kapverden:<BR>
‚Theoretisch könnte ich schreiben „Keine besonderen Vorkommnisse. Und tschüß.“
Praktisch hat sich aber doch das eine und andere ereignet, dass ich gerne aufschreiben möchte. Da wären zum Beispiel die Delfine, die in der letzten Nacht gesprochen haben. Das Delfine untereinander kommunizieren, ist kein Geheimnis. Es live zu erleben ist aber etwas ganz Besonderes. Ingo hat es zuerst gehört. Er hatte Freiwache und lag in der Koje. Plötzlich bemerkte er ein Piepen und vermutete gleich, dass es Delfine sind. Zu sehen waren sie bis dahin noch nicht. Kurze Zeit später tauchten sie dann prustend neben der Amazone auf. Sie waren so nah, dass ich nassgespritzt wurde. Das war wieder einer dieser besonderen Momente: Mit 7 Knoten Fahrt im Schiff bei Mondschein über den bewegten Atlantik heizen und Delfinen lauschen und zusehen!‘

Position: 12° 0,5′ N; 55° 30,8′ W; 15. Etmal 137 sm, 297 sm Rest<BR>
Advent, Advent, kein Lichtlein brennt. Dafür weht der Passat, dieser mitunter etwas unstete Geselle, ganz gut. Mit 5 bis 6 Beaufort schiebt er uns seit gestern Abend unserem Ziel entgegen und hat uns das bisher höchste Etmal beschert . Das bedeutet auch, dass der Seegang uns wieder zu einer Berg- und Talfahrt einlädt. Amazone und Peter meistern das gemeinsam wunderbar, nur ab und zu ist eine kleine Korrektur erforderlich.<BR>
Dann endlich wider Land in Sicht: die Nordspitze von Tobago.

Nach dem Frühstück, so gegen 12 Uhr, sind wir an Land gefahren und haben uns zum hiesigen Botanischen Garten aufgemacht. Bis dorthin ist es vom Ort Deshaies (sprich: Dehe) ein Fußmarsch von 1,5 Kilometern. Allerdings eine steile Straße bergauf und natürlich bei sengender Sonne. Diese Anstrengung hat sich aber wirklich gelohnt! Der Eintritt kostet für einen Erwachsenen 15,50 Euro, was ja nicht ganz wenig ist. Wir fanden aber, dass der Besuch dieser sehr schönen Anlage den Eintritt wert ist.

Eine der vielen kleinen Unternehmungen<BR>
Heute unternehmen wir wieder eine kleine Ausfahrt mit unserem Schlauchboot. Auf Saba Rock, diesem schönen, kleinen Inselchen, waren wir vorgestern, gestern ging es hinüber in die Leverick Bay. Heute ist die Marina mit angeschlossenem Resort auf der Landzunge „Bitter End“ unser Ziel. Aus Schaden wird man klug, heißt es. Und so fahren wir heute gleich in Badebekleidung los, denn nass werden wir heute auf unserer Ausfahrt mit Sicherheit. Der Wind weht frisch von vorne, die Wellen sind kurz, steil und hoch. Aber das kleine tapfere Schlauchboot lässt sich nicht beirren. Es zieht voll durch, wir nehmen viel Spritzwasser über. Angekommen, machen wir das Schlauchboot am Dinghy-Dock fest, trocknen uns ab und ziehen uns schnell etwas Trockenes an.

Unsere Homepage heißt „unsereauszeit“. Wir nehmen eine Auszeit vom Alltag. Wir gönnen uns den unerhörten, großen Luxus keine Zeitung zu lesen und keine Nachrichten zu hören. Eine Internetverbindung ist oft nicht vorhanden. Wenn wir in einer Bar das WiFi nutzen können, gehen wir ins Internet, um mit Freunden und Verwandten zu kommunizieren, unsere Beiträge und Fotos hochzuladen und in den Links zu schauen, wo unsere Segelfreunde sind und was sie gerade erleben. Neulich habe ich gelesen, dass in einer einzigen Sonntagszeitung so viel Informationen enthalten sind, wie die Menschen vor 200 Jahren in einem Jahr erhielten.

Danach geht es weiter nach Lizard Point – dem südlichsten Zipfel Englands. Die Steilküste ist auch hier sehr beeindruckend, allerdings geht es hier etwas ruhiger zu. Wir unternehmen einen kurzen Spaziergang und fahren dann zurück nach Falmouth. Hier gibt es viele hübsche Geschäfte und gute Restaurants. Heute steht der britische Klassiker Fish & Chips, also Backfisch und Pommes Frites, auf dem Speisezettel. Zwar erwartungsgemäß etwas fettig, aber trotzdem ganz lecker. Danach sitzen wir noch bei Klaus im Cockpit und lassen den Tag allmählich ausklingen, bevor Ingo und ich uns wieder auf den Fußweg zurück zur Amazone machen.