Die Britin Samantha „Sam“ Davies, die in der Vendée Globe 2008/2009 Vierte wurde, ist die „Fahnenträgerin“ für die Rekordflotte der sechs Frauen im Rekordfeld von insgesamt 33 Booten. In den vier Jahren seit dem letzten Rennen hat sie unermüdlich daran gearbeitet, ihre 2010 zu Wasser gelassene“ Initiatives Coeur“ zu verbessern und zu optimieren.
Die 46-jährige in Frankreich lebende Britin kann auf gesammelte Erfahrungen aus mehr als 25 Jahren aller Arten von Offshore-Rennen zurückgreifen und führte nicht zuletzt das Team SCA im Volvo Ocean Race 2014-15 als Skipperin um die Welt. Obwohl auch sie mit Foils der jüngsten Generation bewaffnet ist, wird ihr Boot nicht den Höchstgeschwindigkeiten der neuesten Imoca-Generation entsprechen können, aber ihre Erfahrung und Ausdauer machen sie zu einer aussichtsreichen Herausforderin, die bereitstehen wird, falls die jüngeren Boote ins Stocken geraten.
Die gesamte Flotte der 33 Rennyachten ist bis in ihre Tiefe hinein stark besetzt. Mehr denn je werden spektakulär spannende Zwei- und Dreikämpfe innerhalb des Rennens zu beobachten sein. Im Umfeld von Sam Davies Bootsgeneration von 2012 gibt es weitere aussichtsreiche Kandidaten wie den Wahl-Hamburger Boris Herrmann („Seaexplorer – Yacht Club de Monaco“) und den 40-jährigen Franzosen Kevin Ecoffier („PRB“). Es wäre keine Risenüberraschung, wenn Mitte Januar einer dieser beiden auf dem Podium stehen würde. Boris Herrmann selbst jedoch blieb bei der Prognose für seine Premiere bescheiden: „Ankommen hat für mich oberste Priorität. Ein Platz in den Top Ten wäre schön.“
Die Altersspanne der Teilnehmer reicht bei der neunten Auflage vom 27-jährigen Schweizerr Alan Roura („La Fabrique“), der zum zweiten Mal dabei ist, bis zum erfahrenen 61-jährigen Jean Le Cam („Yes we cam“), der seine fünfte Vendée Globe in Folge ansteuert. Bei den Booten war die Altersspanne nie größer als bei dieser Edition. Alexia Barriers 1998 zu Wasser gelassene IMOCA TSE-4 MyPlanet startet in ihr siebtes Rennen um die Welt. Den Gegensatz dazu bilden die jüngsten foilenden Flugmaschinen.
Neun Nationalitäten sind vertreten, darunter die 46-jährige Britin Pip Hare, die bei ihrer Vendée-Globe-Premiere die Yacht „Medaillia“ segelt, und die 51-jährige Britin Miranda Merron, die in Frankreich lebt und mit „Champagne de France“ antritt. Der 53-jährige Japaner Kojiro Shiraishi kreuzt mit seinem hochmodernen neuen Foiler namens „DMG Mori Global One“ an der Ziellinie auf und möchte ein respektables Rennen absolvieren. Didac Costa, Feuerwehrmann aus Barcelona und 14. der Vendée Globe 2016/2017, startet in seine zweite Solo-Weltumseglung auf diesem Boot. Die „OnePlanet-OneOcean“ hat einst der britischen Hochsee-Ikone Ellen MacArthur als „Kingfisher“ gedient. Für Costa wird es die insgesamt dritte Weltumseglung binnen fünf Jahren auf dem berühmten Boot sein, dass seinen 21. Geburtstag im Februar 2021 feiert.
Der Italiener Giancarlo Pedote (44) hat sich ab 2013 in der Mini-Klasse hochgearbeitet und nimmt nun die Herausforderungen des härtesten Solorennens der Segelsports mit der Prysmian Group an. Sein Weg spiegelt sich auch beim 57-jährigen finnischen Skipper Ari Huusela wider, der auf „STARK“ ins Rennen geht.