Hamburg. NRV. 26. Oktober 2021. Das Projekt ‚Gelebte Inklusion auf der Regattabahn‘ geht in die nächste Runde. Mit an Bord: ein riesiger Seesack positiven Feedbacks und eine fantastische Schirmherrin: Olympiasilbermedaillengewinnerin Susann Beucke. Die nächsten Ziele: Aus dem Projekt soll eine Bewegung werden. Das Interesse bundesweit ist formuliert. Im nächsten Schritt geht’s an die Realisierung.
Das Projekt ‚Gelebte Inklusion auf der Regattabahn‘ startete im Januar 2021 als ein erstes Gemeinschaftsprojekt vom FC St.Pauli Segeln und dem Norddeutschen Regatta Verein mit dem ehrgeizigen Ziel, Blinde, Sehbehinderte, Sehende sowie Gehörlose und Hörende ohne besondere Verrechnung oder besondere Berücksichtigungen mit einer J70 auf die Regattabahn der Kieler Woche zu bringen. Unterstützt wurden die Teams von der Stadt Hamburg und der Reinhard Frank-Stiftung. Gesagt, getan: Sowie es den Seglerinnen und Seglern – Corona bedingt – möglich war, gingen sie zuerst in Zweier-, dann in Vierer- und Fünfer-Teams aufs Wasser zum Training. Erste Trainingsregatten auf der Alster machten Mut und formten aus dem Team eine sichere Einheit, die motiviert in die Kieler Woche startete. Ungeahntes positives Feedback schlug den Seglern und Seglerinnnen dort entgegen. Nicht nur, dass sie als Bat-Sailing Team und DEAF-Sailingteam Hauptthema einer Kieler Woche Pressekonferenz waren und das Medienecho von Tag zu Tag wuchs, nein, auch das Feedback der anderen Teilnehmer und Teilnehmerinnen war überwältigend. Die Kieler Woche würdigte die Teams mit einer eigenen Ehrung auf der Siegertribüne.
Aus dem ungeahnten Erfolg wuchs schnell der Entschluss weiterzumachen und neue Ziele anzustreben: Mit einem eigenen Boot geht das Team in die nächste Saison und will zusammen mit Schirmherrin Sanni Beucke jetzt Leuchtturmprojekt für andere werden. Olympiasilber-Seglerin Sanni Beucke freut sich, mit ihrem seglerischen Knowhow auch für andere einen Mehrwert schaffen zu können:
»Meine Liebe zum Segeln zu teilen ist ein Traum für mich. Das Freiheitsgefühl vom Segeln gerade denen zu vermitteln, die in ihrem Alltag nicht zu viel Freiheit erleben, wäre ein noch größeres Vorhaben für mich. Die Möglichkeit beim Segeln einen Sport wirklich gemeinsam und auf Augenhöhe zu machen, ist einzigartig. Deswegen freue ich mich nun ganz besonders darauf in das Inklusionssegeln des NRV eingebunden zu sein und als Schirmherrin aktiv mitwirken zu können.«
Über den Winter wird das Team nun vergrößert, um so auch mit einer zweiten BAT-Sailing Crew an den Start zu gehen. Dabei ist nicht nur die Kieler Woche das Ziel, sondern Regatten in ganz Deutschland. Gestartet wird die erweiterte Runde mit einem Sehbehinderten Workshop im NRV am 7.-9. Mai 2022.
Daneben will das Team bundesweit Vereine motivieren und beraten, um als Leuchtturmprojekt anderen ein Beispiel zu sein, dem diese folgen können. Nachdem erste Zusagen von anderen Vereinen da sind, ist es Ziel, zur Kieler Woche 2022 weiter echte inklusive J70 Crews an den Start zu bringen. Der Weg dahin soll gemeinsam gegangen werden, zum Beispiel mit bundesweiten Trainingsangeboten. Ein eigenes Frauenteam für den Helga Cup ist ein weiteres Ziel.
Initiator Sven Jürgensen ist überwältigt von dem Erfolg des Projekts: »Wir sind stolz, dass Susann Beucke, Silbermedaillengewinnern von Tokio und NRV Olympic Team Mitglied für dieses Projekt die Schirmherrschaft übernimmt und Teil des Teams wird. Leistungssport und Inklusionssegeln zusammenzubringen ist ein wichtiges Signal an unsere Welt.«
Auch Sportsenator Andy Grote freut sich, dass das Projekt „Gelebte Inklusion auf der Regattabahn“ weiter geht: »Die Kraft des Sport ist es, die Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringt. Mit dem Projekt „Gelebte Inklusion auf der Regattabahn“ nutzen wir als Active City einmal mehr diese Kraft, um alle Hürden beiseite zu räumen. Ich freue mich sehr, dass sich dieses Leuchtturmprojekt des NRV zu einer bundesweiten Bewegung entwickelt, die immer mehr Unterstützer findet, und mit Olympiamedaillengewinnerin Susann Beucke eine starke Schirmherrin an der Spitze hat, die dem Thema Inklusion im Sport weiteren Rückenwind geben wird.«
Weitere Infos: https://nrv.de/gelebte-inklusion-auf-der-regattabahn
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