Wunder-Rettung nach „schlimmer Tortur“: Segler und Hündin nach Monaten in Seenot aufgetaucht

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Von: Bjarne Kommnick

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Über Monate ist ein Mann mit seiner Hündin unfreiwillig auf hoher See. Durch Zufall werden sie entdeckt und können gerettet werden.

Manzanillo – Ein schiffbrüchiger Segler aus Australien kommt nach monatelanger Seenot auf dem Pazifischen Ozean zurück an Land. Die Besatzung eines Anglerbootes des Unternehmen Grupomar habe den 54-jährigen Mann und seine Hündin von ihrem manövrierunfähigen Katamaran rund 2.200 Kilometer vor der Küste Mexikos gerettet, wie das Unternehmen mitgeteilt hatte.

Mann nach Monaten in Seenot von Fischerei gerettet

Der Trawler „María Delia“, also ein Schiff für Hochseefischerei, würde mit der Crew, dem Überlebendem und seiner tierischen Begleiterin in der mexikanischen Hafenstadt erwartet werden, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung erklärte. Der Hafenkapitän, Marciano Valdez, teilte demnach mit, dass der Mann in Seenot wohlauf und sicher zurück auf das Festland zurückkehren werde.

Schiffbrüchiger und Hund nach drei Monaten gerettet.
Die Crew des Thunfischfängers „Maria Delia“ hat einen schiffbrüchigen Segler nach Monaten in Seenot gerettet. © dpa / grupomar

Der 54-jährige Mann in Seenot und seiner Hündin würde es den Umständen entsprechen gut gehen. Der Mann habe sich auf seinem Katamaran „Aloha Toa“ jedoch in einer äußerst kritischen Situation befunden. Laut Unternehmen sei er ohne angemessene Verpflegung für solch einen langen Zeitraum an Bord gewesen. Auch auf einer karibischen Insel waren drei Schiffbrüchige gestrandet, die nur aufgrund einer essbaren Frucht überleben konnten.

Mann in Seenot, weil Bordelektronik auf Schiff ausfällt

Grund für seinen langen Aufenthalt auf dem offenen Meer – in Berichten ist von zwei oder drei Monaten zu lesen – sei ein kompletter Defekt der Bordelektronik gewesen. Bereits am Sonntag wurde der Segler demnach von einem Hubschrauber der Fischerei gesichtet. Er und seine Hündin hätten sich in der Zeit der Seenot nur von rohem Fisch und Regenwasser ernährt, wie die Tageszeitung Guardian zuvor berichtet hatte.

Der Segler selbst erklärte gegenüber 9News, dass es „eine schlimme Tortur“ gewesen sei. „Ich brauche einfach Ruhe und gutes Essen, weil ich so lange alleine auf See war. Ansonsten geht es mir gesundheitlich sehr gut“. Bereits im April sei der Segler vor dem mexikanischen La Paz aufs Meer herausgefahren.

Hündin an Bord hat „enorm geholfen“: Experte attestiert Schiffbrüchigen riesiges Glück

Der Überlebensexperte Mike Tipton erklärte gegenüber 9News zudem, dass der Mann riesiges Glück gehabt habe. Ein Boot dieser Größe im Ozean zu finden, sei „wie eine Nadel im Heuhaufen“. Der Experte glaubt, dass die Anwesenheit seiner Hündin den Unterschied gemacht haben könnte. Er glaubt, dass der Kontakt „enorm geholfen“ habe, menschliche Kontakte zu kompensieren. (BK/dpa)