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Travemünder Woche Plakat zum 125.jährigen Jubiläum Präsentation auf der Boot

Travemünder Woche Plakat zum 125.jährigen Jubiläum Präsentation auf der Boot



Travemünder Woche und LYC präsentieren sich zur Boot 2023 in Düsseldorf           

Travemünder Woche im neuen Gewand

Ein neues Design, ein großes Jubiläum und ein hochklassiges Regattaprogramm: Die 134. Travemünder Woche (21. bis 30. Juli) hat in 2023 viel zu erzählen. Nach zwei Jahren Pandemie-Pause konnte der Startschuss zum Regatta- und Festivalevent endlich wieder zum Empfang der Travemünder Woche im Rahmen der boot in Düsseldorf gegeben werden – der weltgrößten Wassersportausstellung, die der treueste Partner der Travemünder Woche ist. Und das boot-Comeback bot die Gelegenheit, beim traditionellen Treffen am ersten Sonntag der boot den Vertretern aus Sport, Politik und Wirtschaft das neue Gesicht der Segelwoche zu präsentieren, die Verbindung zur Lübeck Travemünde Marketing GmbH (LTM) darzulegen und auch den Hauptveranstalter, den Lübecker Yacht-Club, in seinem 125. Jahr des Bestehens hochleben zu lassen.

Eine Flotte von goldenen Booten auf einem wogenden Meer aus blauen Wellen, die dem Seebären „Ole“ aus dem Bart wachsen oder der Travemünder Deern „Leevke“ aus den Haaren fliegen: Das ist das neue Bild der Travemünder Woche – die Verbindung von fröhlichem Festivalgeschehen und hochklassigem Regattasport. Die enge Verzahnung des Publikums mit dem Segelsport ist seit jeher ein Alleinstellungsmerkmal der Travemünder Woche, nun bekommt diese Symbiose noch mehr Rückenwind. Die Neugestaltung der Außendarstellung der Gesamtveranstaltung liegt künftig bei der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH, die in Kooperation mit der TW-Organisation das neue Bild der Segel- und Festivalwoche auf den Weg gebracht hat.

„Die Travemünder Woche und die touristische Entwicklungsstrategie für unser Seebad passen zusammen wie Strand und Ostsee. Das unterstreichen wir mit dem neuen Erscheinungsbild in besonderer Weise“, sagte Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau zu dem neuen Kommunikationskonzept. Er betonte, dass die Stärkung und Weiterentwicklung der Travemünder Woche nach den Pandemie-Jahren mit vielen Einschränkungen ein Schlüsselprojekt für die Stadt Lübeck sei.

Die engere Abstimmung mit der LTM hat sich in den vergangenen Monaten bereits in einer intensiven Zusammenarbeit bewährt, berichtete Frank Schärffe, Geschäftsführer der Travemünder Woche gGmbH: „Wir haben eine neue Visualisierung der Gesamtveranstaltung entwickelt, ein neues Logo und eine neue Website. Damit wird die Präsenz der Travemünder Woche in der Stadt noch gestärkt und das Festival-Gesicht mehr auf das Tourismus-Konzept angepasst. Die Organisation der Regatten bleibt natürlich weiter in den bewährten Händen des Veranstalter-Trios aus Lübecker Yacht-Club, Norddeutschen Regatta Verein und Zürcher Yacht-Club.“

Dass der Rückenwind für die Travemünder Woche in diesem Jahr an Stärke gewinnt, ist für den hauptveranstaltenden Lübecker Yacht-Club ein perfekt gewählter Zeitpunkt, denn der Club feiert in diesem Jahr seinen 125. Geburtstag. „Die Regatten der Travemünder Woche waren vor 125 Jahren für Kaiser Wilhelm II. der Grund, die Gründung des Yacht-Clubs zu initiieren. Bis heute ist die Ausrichtung der Travemünder Woche Satzungszweck des LYC und ein Identifikations-Element für die Mitglieder. Ein Großteil der rund 850 Segler im Club sind mit der TW verbunden – sei es als Organisatoren, als Helfer oder als Teilnehmer“, berichtet Lutz Kleinfeldt, der Vorsitzende des Lübecker Yacht-Club.

Der TW-Empfang zur boot war daher nicht nur der Startschuss für die Regattawoche, sondern auch für die LYC-Feierlichkeiten, die zum Gründungstag am 30. August in einem Empfang und im November in einem großen Ball gipfeln. Im Jubiläumsjahr des Clubs wird zudem erstmals der segelnde Botschafter, die Club-Yacht „MEU“, auf große Atlantikreise gehen. Im August, kurz nach der Travemünder Woche, legt die Yacht unter der Führung von Skipperin Clara Weimer in Lübeck ab und wird über eineinhalb Jahren in die Karibik und wieder zurück segeln. Von dem anstehenden großen Plänen berichtete die Skipperin im Rahmen des boot-Auftritts der TW und durfte sich freuen, in boot-Director Petros Michelidakis einen großen Fürsprecher gefunden zu haben, die die Verbindung für weitere Unterstützung des Hochsee-Projektes herstellte.

Große Aufgaben liegen auch vor den sportlich Verantwortlichen der TW, Sportdirektor Jens Kath und Gesamtwettfahrtleiter Andreas Denecke. „Zum Jubiläumsjahr wollten wir natürlich ein spannendes Programm präsentieren. Und unsere Hoffnungen, Top-Veranstaltungen ausrichten zu können, sind noch übertroffen worden. Wie in 2019 wollten wir gern die Seesegler mit der Internationalen Deutschen Meisterschaft (IDM) bei uns haben. Im Herbst haben wir dann den Zuschlag nicht nur für die Titelkämpfe mit voller Crew, sondern auch für die IDM der Zwei-Personen-Crews bekommen. Mit den Meisterschaften der Drachen und der olympischen Kiter haben wir weitere Top-Events auf nationaler Ebene am Start“, so Jens Kath, der aber mit besonderer Spannung auf die internationalen Meisterschaften blickt: „Die Sailing Champions League hat uns erneut den Zuschlag für das Finale gegeben. Das war bereits im vergangenen Jahr ein hochspannendes Top-Event. Aber es gibt noch mehr: die EM der O-Jollen und WM der J/22. Und mit den Junioren-Weltmeisterschaften der 49er und 49erFX sowie der WM der Formula 18 haben wir höchst rasante Klassen am Start. Die Katamaran-Segler der Formula 18 werden aus aller Welt kommen, und mit den beiden Skiff-Klassen sind Athleten am Start, die bereits in Richtung Olympia blicken.“

Die Travemünder Woche wird mit der Ausrichtung dieser Weltmeisterschaften auch in der Infrastruktur hohe Anforderungen stemmen müssen, denn es werden zahlreiche Großcontainer mit dem Bootsequipment der internationalen Teilnehmer erwartet. „Die Bandbreite der Meisterschaften ist riesig – von seegehenden Yachten, über hochempfindliche Skiffs und Katamarane bis hin zu den kleinen Kite-Foilern. Da sind auch die Anforderungen an die Landorganisation und die Regatta-Verantwortlichen sehr unterschiedlich. Wir bewältigen das mit der jahrelangen Erfahrung sowie der Zusammenarbeit mit Spezialisten aus den einzelnen Klassen und Wettfahrtleitungen aus dem Lübecker Yacht-Club, dem Norddeutschen Regatta Verein und dem Zürcher Yacht-Club“, erklärte Denecke, der selbst sowohl Mitglied im LYC als auch im ZYC ist.


Zum Finale des Empfangs wurde in guter Tradition das frisch gedruckte Plakat der Regatten an die Vertreter der Messe übergeben. Seit über 25 Jahren gestaltet Lübecks Maritim-Künstlerin Frauke Klatt das Bild für die TW. Und auch mit der Neugestaltung der Außendarstellung der Gesamtveranstaltung bleibt das Gemälde von Frauke Klatt ein zentrales Element der Regatten. In den Räumen der Messe wird das aktuelle Plakat, das Skiff-Segler im Siegerjubel zeigt, seinen Platz finden. Wolfram N. Diener, Geschäftsführer der Messe, und Petros Michelidakis, boot-Director, nahmen das Plakat entgegen und betonten ihre Verbundenheit zur Travemünder Woche. „Es ist toll, welche Arbeit der Lübecker Yacht-Club leistet. Beispielhaft auch das Projekt, mit dem Ausbildungsboot um den Atlantik segeln. Von solchen Initiativen brauchen wir viel mehr“, sagte Michelidakis und kündigte an, zur Travemünder Woche wieder mit einem Empfang der boot auf der Passat vertreten zu sein.


Bildunterschrift:
Zur Plakatübergabe stellten sich zum Foto auf (von linsk): TW-Sportdirektor Jens Kath, TW-Geschäftsführer Frank Schärffe, Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau, boot-Director Petros Michelidakis, LYC-Vorsitzender Lutz Kleinfeldt, Maritim-Künstlerin Frauke Klatt, Messe-Geschäftsführer Wolfram N. Diener, Gesamtwettfahrtleiter Anderl Denecke und LTM-Geschäftsführer Christian Martin Lukas. Foto: segel-bilder.de/Travemünder Woche
 
Regattaprogramm zur 134. Travemünder Woche

Weltmeisterschaften
24. bis 28. Juli: WM der Formula 18
24. bis 28. Juli: Junioren-WM der 49er
24. bis 28. Juli: Junioren-WM der 49erFX
26. bis 29. Juli: WM der J/22

Europameisterschaft
26. bis 29. Juli: EM der O-Jollen

Internationale Deutsche Meisterschaften
22. bis 25. Juli: IDM der ORC-Seesegler
22. bis 25. Juli: IDM der Drachen
27. bis 30. Juli: IDM Offshore Double Hand
27. bis 30. Juli: IDM Formula Kite

Liga-Segeln
22. bis 25. Juli: Finale Sailing Champions League
28. bis 30. Juli: 1. und 2. Segelbundesliga

Ranglisten-Regatten
22. bis 24. Juli: German Open der 12′-Dinghy
22. bis 25. Juli: Trias
22. bis 25. Juli: Finn Dinghy
22. bis 25. Juli: Hobie 16
26. bis 29. Juli: Kielzugvogel
27. bis 29. Juli: Korsar

Seesegeln
29. bis 30. Juli: Mittelstrecke

 
 
 
 
 
Impressum
Travemünder Woche gGmbH
Am Leuchtenfeld 4
D-23570 Travemünde


Pressesprecher:
Ralf Abratis
media@travemuender-woche.de

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Travemünder Woche 2022 sagt Danke Uwe Wenzel

Travemünder Woche 2022 sagt Danke Uwe Wenzel

Revanche geglückt: Jamin gewinnt WM-Gold

Auf die thermischen Einflüsse in der Lübecker Bucht ist Verlass: Der Wind setzte am achten Regattatag der Travemünder Woche zwar erst gegen Mittag ein, drehte dann aber mit Unterstützung der Sonne noch auf, um die Meisterschaften der Ynglings und Dyas zu einem perfekten Ende und den anderen Klassen weitere Wettfahrten in die Liste zu bringen. Lediglich die Kite-Foiler kamen ins Stolpern. Die Nordost-Brise der vergangenen Tage spülte Seegras auf die Kurse und bremste die Segler unterm Drachen aus.

Mission erfüllt! Unter diesem Motto stand der Goldgewinn bei der WM der Ynglings durch die Niederländer Maarten Jamin/Cristel Pessers/Jaap Smolders. 2014 hatte Jamin vor Travemünde bereits beide Hände am WM-Titel, als er mit großem Vorsprung in den Abschlusstag ging, dann aber mit der falschen Wahl seines Vorsegels alles verspielte und auf den zweiten Platz purzelte. „Das war schon ein kleines Trauma“, berichtete der 60-Jährige mit einem Lächeln. Jetzt hat er auch die Lübecker Bucht besiegt und damit seinen insgesamt fünften WM-Titel in der Yngling-Klasse eingefahren. „Das war das erklärte Ziel. Die Bedingungen waren sehr gut für uns. Wir mögen die Welle, und von den anderen Crews haben nicht viele diese Erfahrung“, so der Amsterdamer, der bei der Frage nach seinem Heimatrevier ins Grübeln kommt: „Europa!“ Neben der Yngling segelt Jamin O-Jolle und J/70, will im Oktober an der WM der J/70-Klasse vor Monaco an den Start gehen.

Dankbar ist der Niederländer, dass die Yngling-WM überhaupt stattfinden konnte. Eigentlich war sie in Slowenien geplant, dann sagte der Ausrichter ab. Spontan fand die Klasse in der Travemünder Woche einen Ersatzveranstalter. „Wir sind froh, dass wir segeln konnten. Die Organisation hat das sehr gut umgesetzt. Das Feld war durch den Ortswechsel zwar etwas kleiner als zuletzt. Das lag daran, dass einige Familien bereits ihren Urlaub in Slowenien geplant hatten“, so der neue Weltmeister, der vor dem Österreicher Stefan Frauscher und dem Belgier Stefan Wuyts siegte. Ralf Teichmann aus Wesel am Rhein stürzte durch einen verpatzten letzten Lauf noch auf Rang vier ab.

Entspannt konnten sich die neuen Deutschen Meister in der Dyas das Abschlussrennen von Land aus ansehen. Eigentlich wollten Arndt Fingerhut/Andreas Malcher (Edersee), die bereits am Vortag den Titel gewonnen hatten, auch zum Abschluss noch mit auf die Bahn. Nach der Startverschiebung nutzten sie aber die Chance, um schon rechtzeitig das Boot für die Abreise fertig zu machen und sich auf die Siegerehrung vorzubereiten. Auf den Verfolgerplätzen drehte sich noch einmal das Bild. Norbert Schmidt/Jannik Monreal von der Mosel zogen vor Manfred und Maximilian Appel (Tegernsee) auf den Silberrang.

Am Schlusstag hat Harry Voss (Steinhuder Meer) in der O-Jolle seine Führung sicher verteidigt. Ein zweiter Platz reichte ihm, um das niederländische Duo Mark Tigchelaar und Sybrand Vochteloo auf die weiteren Podiumsplätze zu verweisen. Von der ersten Wettfahrt bis zum Finale lagen Herbert und Elisabeth Kujan (Forggensee) an der Spitze der Kielzugvögel und feierten schließlich den verdienten Sieg vor Wolfgang Emrich/Klaus Ebbinghaus (Wörthsee) und Michael Hotho/Jochen Wiepking (Steinhuder Meer).

Für die Klasse Formula Kite ging es am Sonnabend erst spät auf die Bahn und dann auch nur für zwei Rennen. Seegras auf dem Kurs war ein Szenario, das die Kiter bereits befürchtet hatten. „Im Sommer ist die Ostsee zum Kiten nicht ideal, weil man da immer viel mit Seegras zu kämpfen hat. Selbst das kleinste Bisschen davon am Foil bremst schon“, sagte der zweitplatzierte Jan Vöster. Aufgrund der Bedingungen stürzte in der zweiten Wettfahrt der Australier Hector Paturau, der aktuell auf Platz drei liegt, und beschädigte dabei seinen Kite. Um weiteren Schaden an Material oder Mensch zu vermeiden, machten sich die Kiter nach zwei Rennen auf den Rückweg zum Strand. Selbst wenn morgen keine weiteren Starts mehr möglich sind, können die Formula Kiter zufrieden sein. 14 Rennen an drei Tagen haben sie bereits absolviert, wodurch drei Streicher möglich sind. Die Reihenfolge an der Spitze des Feldes bleibt unverändert. Der für Monaco startende Franzose Alexander Ehlen führt mit großem Abstand das Feld an. Der deutsche Nachwuchskiter Jan Vöster belegt Platz zwei, gefolgt von Hector Paturau auf dem Bronzerang.

Bei der Europameisterschaft der Hobie 16 haben die Medaillenhoffnungen der gastgebenden Teams vorerst einen Dämpfer erhalten. Nach insgesamt zwölf Rennen lauern Jens Goritz/Anke Delius (Föhr) als beste deutsche Crew auf Rang vier. An der Spitze haben sich trotz eines Patzers in der letzten Wettfahrt die Italiener Gessa Pierandrea/Roberto Dessy festgesetzt. Dahinter folgt der Ex-Weltmeister Daniel Björnholt aus Dänemark mit seiner Vorschoterin Josephine Frederiksen. Platz drei belegen die unter italienischer Flagge startenden EM-Titelverteidiger Stefan Griesmeyer/Caterina Degli Uberti.

Einen packevollen Tag absolvierten die Formula18-Katamarane. Nach ihren Wettfahrten im Rahmen der Ranglisten-Regatta zur Travemünder Woche bogen sie auch noch zu den Showrennen in die Trave ein. Während auf dem Kurs der Ostsee das Vater-Sohn-Gespann Jesse und Sven Lindstädt den Ton angibt, setzten sich beim Volksbank Trave Race Tom Heinrich/Kilian Feindt (Kiel/Lübeck) durch. Damit konnten sie auch den Preisgeld-Scheck von 300 Euro von Volksbank-Vorstand Bernhard Rogge entgegennehmen. „Das können wir gut gebrauchen, denn am Boot gibt es immer etwas zu reparieren. Gestern erst ist uns die Großschot gerissen“, berichtete Tom Heinrich, der vor neun Jahren vor Travemünde mit dem Gewinn des WM-Titels in der Hobie-Dragoon-Klasse durchstartete und nun darauf hofft, 2028 bei Olympia vor Los Angeles vertreten zu sein und eine Medaille zu gewinnen. Dann allerdings in der 49er-Klasse.


Bildunterschriften von oben:

Bei der Europameisterschaft der Hobie 16 liegen die deutschen Teams noch in Lauerstellung. Foto: segel-bilder.de

Maarten Jamin segelte mit seiner Crew zu einem überlegenen Sieg bei der Yngling-WM. Foto: segel-bilder.de

Die Dyas konnten am letzten Tag der Deutschen Meisterschaft noch mal zu einem Rennen auslaufen. Foto: segel-bilder.de

Nach dem erfolgreichen Volksbank Trave Race nahm Tom Heinrich den Sieger-Scheck über 300 Euro von Bernhard Rogge, Mitglied im Vorstand der Volksbank Lübeck, entgegen. Foto: segel-bilder.de
 


Lübecker Segler-Verein hält Kurs aufs Podium

Noch bis morgen segeln jeweils 18 Mannschaften in der Ersten und Zweiten Segel-Bundesliga direkt vor der Nordermole um den Sieg am dritten Spieltag der Saison. An der Spitze der beiden Felder halten sich beständig der NRV aus Hamburg (Erste Liga) und der Konstanzer Yacht Club (Zweite Liga). Aber auch die Segler vom Lübecker Segler-Verein haben in der Zweiten Bundesliga gute Chancen auf einen Podiumsplatz.

Die ersten beiden Wettfahrttage liefen für die Lübecker gut. „Wir waren schon mit Tag eins super zufrieden. Es war war relativ viel Wind, aber die Bedingungen waren sehr konstant. Wir konnten extrem viele Rennen segeln“, lautet das positive Fazit von Christian Maass, der an Bord für den Gennaker zuständig ist. Als Vorbereitung für den Bundesliga-Einsatz bei der Travemünder Woche hat das Team vom Lübecker Segler-Verein (LSV) neben einem Trainingswochenende noch direkt am Mittwoch vor dem Bundesliga-Auftakt bei der TW eine abendliche Einheit auf dem Ratzeburger See eingelegt. „Wir haben sonst immer ein Rennen gebraucht, um wieder in den Rennmodus hineinzukommen, aber die Mittwochssession hat geholfen. Wir sind diesmal gleich von Anfang an durchgestartet“, freut sich Maass.

Für das Ligateam des Lübecker-Segler-Vereins von 1885 ist es die achte Saison in der Segel-Bundesliga. Mit der Hilfe von Unterstützern hat der Verein eine eigene J/70 als Trainingsschiff angeschafft. Das Ligasegeln sei für den Verein durchaus ein Aushängeschild, so Maass. „Unsere Bundesliga-Einsätze werden im Verein genauestens verfolgt – teilsweise im Live-Tracking am Computer“, berichtet er. „Wir sind uns bewusst, dass wir eine gewisse Verantwortung haben, den Verein gut zu repräsentieren. Das erzeugt ein bisschen Druck“, ergänzt Steuermann Sönke Boy. Natürlich gäbe es wie in jedem Verein Befürworter und Ablehner der Bundesliga, schon aufgrund der damit verbundenen Kosten von rund 10.000 Euro pro Saison, erwähnt Maass.

Deshalb sei das Team auf der Suche nach Sponsoren und Unterstützern, um den Verein finanziell zu entlasten. Im Lübecker Team ist die Alterspanne zwischen dem jüngsten und ältesten Crewmitglied groß. Anfang 20 ist der Youngster im Team, Finn Lukas, 59 Jahre alt Niklas Reisenauer, der im Rennen für die Bedienung der Fock zuständig ist. „Niklas ist zwar der Älteste von und, aber trotzdem der Fitteste“, sagt Boy mit einem Grinsen. Beim Bundesliga-Einsatz im Rahmen der Travemünder Woche hoffen Boy und seine Crew auf eine Platzierung im vorderen Bereich. „Wir haben es mit dem Team schon einmal aufs Treppchen geschafft. Das könnten wir gerne wiederholen.“

Nach zwei Wettfahrttagen und 14 Rennen stehen die Chancen auf einen Podiumsplatz für das Lübecker Team gut. Aktuell liegt es in der Zweiten Segel-Bundesliga auf Rang drei. Angeführt wird das Feld weiterhin vom Bodensee-Team des Konstanzer Yacht-Clubs, gefolgt von der Mannschaft vom Akademischen Segelverein Warnemünde.
 
In der Ersten Bundesliga hat der NRV aus Hamburg mit dem ehemaligen Olympia-Segler Tobias Schadewaldt auch nach 14 Rennen den Bug vorn. Dahinter reihen sich der Berliner Yacht-Club und der Düsseldorfer Yachtclub ein. Morgen am letzten Tag der Segel-Bundesliga bei der 133. Travemünder Woche wären noch zwei Rennen je Liga möglich, wenn es die Wetterbedingungen zulassen.


Bildunterschriften (von oben):

Das Team des LSV hält in der Zweiten Bundesliga beim Heimspiel Kurs aufs Podium. Foto: segel-bilder.de

Die beiden Bundesligen segeln noch am Abschlusstag der TW ihre Wettfahrten in der Lübecker Bucht aus. Foto: segel-bilder.de

 


Die TW sagt: 
„Danke, Uwe!“

Erst schickte er die Seesegler über die Mittelstrecken-Wettfahrt zur Travemünder Woche durch die Lübecker Bucht, dann zeichnete er für das Volksbank Trave Rennen der Formula 18 verantwortlich, und plötzlich stand er selbst im Mittelpunkt: Seit sieben Jahren ist Uwe Wenzel bei der Travemünder Woche als Wettfahrtleiter in der Verantwortung, erlebte mit der Deutschen Meisterschaft im Seesegeln 2019 einen sportlichen Höhepunkt. Nun macht er Schluss. Am Sonntag will der Bremer noch ein weiteres Mittelstrecke-Rennen segeln lassen, wenn es der Wind zulässt, um sich dann ganz privat mehr auf das Segeln mit seinem Enkel Tammo zu konzentrieren.

Gesamt-Wettfahrtleiter Anderl Denecke ließ sich die Chance nicht entgehen, Uwe Wenzel auf dem Brückenkopf vor der Travepromenade gebührend zu verabschieden. Nach einem Korso von Booten auf der Trave, die in einer Flaggenparade und per Tafel das Signal „Danke, Uwe!“ transportierten, flossen die Tränen beim 65-Jährigen.

Seit 25 Jahren engagiert sich Uwe Wenzel für die Seesegler als Wettfahrtleiter – nicht nur zuhause auf der Weser, sondern auch in Warnemünde und eben seit sieben Jahren bei der Travemünder Woche. Über Jahre war er zudem im Vorstand der Regattavereinigung Seesegeln (RVS) aktiv. Dass er seine ehrenamtliche Arbeit offenbar zur vollsten Zufriedenheit der Segler erledigt, zeigte sich bereits 2019, als er bei der Deutschen Meisterschaft Offshore Doublehand zur Travemünder Woche von den Athleten mit Standing Ovations gefeiert wurde. „Das waren wirklich spannende Rennen – mit dem Start in der Trave.“ Die engen Aktionen ließen bei manchem Zuschauer den Puls in die Höhe schnellen. Und auch das Langstrecken-Rennen der Yachten mit voller Crew ist tief in Erinnerung geblieben. Ein Gewitter zog auf und fiel über die Mannschaften her. Uwe Wenzel war bei seinen Schützlingen, lief mit einem Schlauchboot aus und beobachtete mitten im Gewittersturm, dass alles gut ging. „Einige hatten zwar Schwierigkeiten und lagen mit der Yacht platt auf dem Wasser. Aber insgesamt war es beeindruckend, mit welcher Seemannschaft die Crews das Unwetter gemeistert haben. Alle sind heil nach Haus gekommen“, blickt der scheidende Wettfahrtleiter auf spannende Zeiten auf der Regattabahn zurück.

Für seine Nachfolge ist gesorgt. Wenzel selbst hat mit Jan-Dirk Jung und Jan Fischer in den vergangenen Jahren bereits im Team gearbeitet und wird die Aufgaben nun an das Duo übergeben. Der Dank von Uwe selbst geht an seine Ehefrau: „Ohne die Unterstützung von Brigitte wäre das alles nicht gegangen.“



Bildunterschriften (von oben):

Uwe Wenzel nahm nach sieben Jahren als Wettfahrtleiter Abschied von seinem Posten bei der Travemünder Woche. An seiner Seite seine Ehefrau Brigitte, die ihn immer unterstützt hat. Foto: segel-bilder.de

Ein Bootskorso schickte einen Abschiedsgruß an Uwe Wenzel. Foto: segel-bilder.de

 


2022 ist ein sehr guter TW-Jahrgang

Einen Tag vor Abschluss der Regatten steuert die Travemünder Woche auf ein Top-Ergebnis in der Anzahl der Wettfahrten zu. Über 330 Mal schickten die Organisationsteams ihre 22 Klassen auf den sieben Bahnen bereits über die Startlinie, ein paar Entscheidungen stehen noch aus. Selbst wenn die Schwachwind-Prognose für den Abschlusssonntag zutreffen sollte, kann Gesamt-Wettfahrtleiter Anderl Denecke für die 133. Auflage der Regattawoche ein mehr als zufriedenes Fazit ziehen.

„Das ist wirklich ein sehr seltenes Bild bei den großen Regattawochen, dass wir die meisten Klassen mit einem kompletten Programm bedienen konnten. Lediglich ein paar Klassen mussten auf ein oder zwei Wettfahrten verzichten. Aber auch die hatten in ihren Rennen sehr gute Bedingungen. Wir sind in diesem Jahr wirklich extrem viel gesegelt“, sagt Denecke. Mit Windgeschwindigkeiten fast immer jenseits der Zehn-Knoten-Marke konnte faire Wettfahrten gewährleistet werden. „Das Feedback ist mehr als positiv. Die Segler sind durchweg glücklich“, so Denecke. Vor allem die WM- und EM-Klassen konnten ein pralles Programm segeln und dürften den Ruf von Travemünde als perfektes Meisterschaftsrevier weiter stärken. Denecke: „Beispielhaft ist das Finale der Sailing Champions League. Noch nie in der Geschichte dieses Formats ist es zum Finale gelungen, so viele Flights zu segeln. 2022 ist ein sehr positives Jahr für die Travemünder Woche.“

Mit der Absage der International Games der iQ-Foil-Surfer musste die Travemünder Woche im Vorwege zwar einen Dämpfer hinnehmen, doch der Auftritt der Foil-Kiter mit der Internationalen Deutschen Meisterschaft in der neuen Olympia-Disziplin (Formula Kite) hat gezeigt, dass die Lübecker Bucht auch modernste Klassen kann. „Der Spot ist sehr gut für die Kiter, kann für den Startbereich am Strand noch etwas optimiert werden. Aber die Klasse wir jetzt international Werbung machen und könnten beim nächsten Mal wachsen“, so Denecke, der darauf setzt, dass die Kiter auch das Interesse bei den iQ-Foil-Surfern wecken: „Der Kontakt zu der Klasse besteht trotz der Absage weiterhin. Es werden bereits Gespräche geführt, in den kommenden Jahren vielleicht ein großes Jugend-Event hierher zu vergeben.“

In jedem Fall stehen für 2023, wenn der Lübecker Yacht-Club als Hauptveranstalter der Travemünder Woche sein 125-jähriges Bestehen feiert, schon einige Top-Ereignisse in den Planungsbüchern. Die Weltmeisterschaft der J/22, die Europameisterschaft der O-Jollen und vor allem die Weltmeisterschaft der Formula 18 werden im kommenden Jahr wieder hochklassigen Segelsport nach Travemünde bringen.

Bildunterschrift:

Gesamt-Wettfahrtleiter Anderl Denecke freut sich über perfekte Segelbedingungen in einer Regattawoche, die kaum Ausfälle brachte. Foto: segel-bilder.de

 


„Power of Love“ zum TW-Finale

Funkelnde Bilder am Himmel, Kribbeln im Bauch, ein Genuss für Augen und Ohren: Mit dem Höhenfeuerwerk unter dem Motto „The Power of Love“ wird die Travemünder Woche 2022 am Sonntag um 22.45 Uhr den emotionalen Schlusspunkt unter die 133. Auflage der schönsten Regattawoche der Welt setzen. Feuerwerker Mirko Lorkowski ist begeistert, dass er nach drei Jahren endlich mal wieder eine Pyro- und Akustik-Show für die Travemünder Woche inszenieren kann.

„Wir malen Bilder voller Brillanz in die Nacht, lassen funkelnde Wasserfälle vom dunklen Himmel stürzen. Das wird ein echtes Gänsehaut-Feuerwerk“, ist Lorkowski schon in der Vorbereitung voller Emotionen. Elf Minuten soll die Himmels-Show dauern, unterlegt mit der Musik „The Power of Love“ und weiteren Songs, die die Liebe zwischen den Menschen in den Mittelpunkt stellen. „Es ist mir wichtig, dass wir uns in diesen Zeiten alle bewusst werden, dass wir Menschen sind“, so Lorkowski.

Sein Tipp an alle Besucher, um den vollen Genuss der Show erleben zu können: „Suchen Sie sich einen Platz in der Nähe des Piraten-Spielplatzes an der Nordermole. Dann erleben Sie, wie auf die Zehntelsekunde genau Musik und Feuerwerk aufeinander abgestimmt sind. Nur dann ist es das volle multimediale Erlebnis. Kino funktioniert ja auch nicht ohne Sound.“

Dieses Erlebnis lassen sich auch die Gäste der „Europa“ nicht entgehen. Bevor der Kreuzfahrer von Travemünde Kurs auf Kopenhagen nimmt, wird er in der Lübecker Bucht Halt machen und das Feuerwerk bestaunen.


Bildunterschrift:

Nach 2019 wird es erstmals wieder ein Höhenfeuerwerk über der Nordermole zum Abschluss der Travemünder Woche geben. Foto: segel-bilder.de

 
Info-Portale zur Travemünder Woche

Alle Informationen zur Travemünder Woche finden Sie auf unserer Webseite.
Meldelisten und Ergebnisse zur Travemünder Woche sind im Portal manage2sail.com abrufbar.
Die Travemünder Woche ist auch auf den Social-Media-Kanäen sowie auf Youtube vertreten.

 
Tagesprogramm der 133. Travemünder Woche

Sonntag, 31. Juli
08.30 Uhr, Media Race Course: 1. und 2. Segelbundesliga
11:00 Uhr, Seebahn: Mittelstrecken-Regatta der seegehenden Schiffe
11:00 Uhr, Bahn Bravo: EM Hobie 16 open
11:00 Uhr: Bahn Foxtrott: Regatta Formula 18
11:00 Uhr, Bahn Hotel: IDM Formula Kite
13:30 Uhr, Stadtwerke Lübeck Bühne an der Nordermole: Aurel
15:30 Uhr, Festivalareal: Straßenkünstler Oakleef „Camera Nostalgica“
16:00 Uhr, Festivalareal: Straßenkünstler Giselle La Pearl „Holiday on delay“
17:00 Uhr, Stadtwerke Lübeck Bühne an der Nordermole: JP King
20:00 Uhr, Stadtwerke Lübeck Bühne an der Nordermole: Paulsen
20:00 Uhr, Travepromenade: Illumination der Viermastbark Passat
22:45 Uhr, Nordermole: Abschlussfeuerwerk

 
Akkreditierung zum Pressebereich

Zur Travemünder Woche 2022 stellen wir Ihnen wieder unseren Pressebereich zur Verfügung. Journalisten, die über die Travemünder Woche berichten wollen, erhalten Informationen über unsere Webseite (www.travemuender-woche.de) über unseren Newsletter, zu dem Sie sich per Email (media@travemuender-woche.de, Stichwort: Newsletter) anmelden können. Zudem gibt es ein Fotoangebot auf unserer Presseseite.

 
 
 
 
IMOCA60: OTG meldet für The OceanRace Europe !

IMOCA60: OTG meldet für The Ocean Race Europe !

 
 

Deutschland kehrt zurück auf die internationale Bühne des Mannschafts-Hochseesegelns !

Das Offshore Team Germany (OTG) geht bei der ersten Auflage des The Ocean Race Europe an den Start. 20 Jahre nach dem legendären Sieg der „Illbruck“ beim Volvo Ocean Race 2001/02 wird sich das OTG-Team unter der Führung von Skipper Robert Stanjek mit den Top-Profi-Teams der internationalen Offshore-Szene aus den Klassen der Imoca und VO65 messen. Bereits in sechs Wochen, am 29. Mai, fällt vor Lorient/Frankreich der Startschuss zum Drei-Etappen-Rennen bis nach Genua/Italien. Das Rennen ist für die derzeit führende Offshore-Klasse, die Imoca Open 60, der Start ins Team-Segeln und der nächste Höhepunkt im Regatta-Kalender nach dem Abschluss der Vendée Globe. Das Feedback aus der Zentrale des The Ocean Race über die Meldung des Offshore Team Germany war jedenfalls begeistert – wohl wissend, dass dieses Rennen trotz der langen Abstinenz eines deutschen Teams immer noch eine große Bedeutung in Deutschland hat.

„Das ist ein grandioses Signal. Ich freue mich, dass es jetzt tatsächlich real wird und endlich losgeht“, sagt Robert Stanjek, der nach seiner Olympia-Teilnahme 2012 im Starboot (Platz sechs mit Fritjof Kleen) zum Hochseesegeln gewechselt ist und nun vor der größten Herausforderung seiner zweiten Segel-Karriere steht. „Der Stellenwert des The Ocean Race steht für mich auf einer Stufe mit Olympia. Und die Vorbereitungen haben ähnliche Ausmaße wie eine komplette Olympia-Kampagne – auch wenn die Aufgaben noch wesentlich vielfältiger sind.“

Fast neun Jahre nach Olympia erfüllen sich damit die Hoffnungen von Robert Stanjek: „Das Ocean Race ist mein großer Traum und die Teilnahme an der ersten Ausgabe des The Ocean Race Europe ist eine fantastische Möglichkeit. Uns ist sehr bewusst, dass wir das Rookie-Team sind. Aber wir werden alles geben und den anderen einen harten Wettkampf liefern.“

Für OTG-Teammanager Jens Kuphal löste sich mit dem Absenden der Meldung an das The Ocean Race die Anspannung nach jahrelanger Arbeit: „Was für ein großartiger Moment. Wir haben vor fünf Jahren angefangen, an diesem Projekt zu arbeiten, haben mit der Ex-Acciona, die an der Vendée Globe 2012/13 teilgenommen hat, ein Top-Boot gefunden, mussten und müssen für die weiteren Umbauarbeiten immer wieder wichtige Entscheidungen treffen. Wir haben in der Zwischenzeit auch die Strukturen für das Sailing- und das Shore-Team aufgebaut. Mit der Teilnahme am Rolex Fastnet-Race 2019 hat das gesamte Team die erste Bewährungsprobe bestanden. Aber wir mussten im Pandemie-Jahr 2020 eben auch erleben, dass die Entwicklung eines solchen Projekts eben nicht immer nur von einem selbst abhängt. Umso glücklicher sind wir, dass es jetzt tatsächlich an den Start gehen wird.“

Kuphal gibt zu, dass er sich zu Beginn des Projektes nicht hätte vorstellen können, welche Vielzahl an Aufgaben für die Teilnahme am The Ocean Race gestemmt werden mussten. „Es ist eben nicht nur damit getan, ein Boot zur Verfügung zu haben. Die Organisationsaufgaben sind immens. Gerade der internationalen Verflechtung kommt eine große Bedeutung zu. Ohne dieses Netzwerk geht in diesem Sport gar nichts. Und es dauert einfach seine Zeit, bis diese Verbindungen aufgebaut sind. Aber wir haben schon das Gefühl, inzwischen in der Imoca-Szene angekommen zu sein. Jetzt wollen wir auch eine anständige Performance abliefern und öffentliche Aufmerksamkeit erzeugen.“

Auch Michael End, CEO des Offshore Team Germany, fiebert nach der Entscheidung pro Rennteilnahme am The Ocean Race Europe dem Ereignis entgegen: „Jetzt geht es los! Das fühlt sich gut an. Natürlich haben wir die Entscheidung lange abgewogen, denn wir haben viel Zeit und Energie investiert. Unsere erste Mission, an die Startlinie zu kommen, ist erfüllt. Aber der Weg ist mit der Teilnahme am The Ocean Race Europe noch lange nicht zu Ende. Wir stehen für das Projekt ‚Made in Germany‘ und wollen diese Idee bei diesem Rennen präsentieren.“

Die Vendée Globe und vor allem der große Erfolg von Boris Herrmann hat dem Offshore-Segeln in Deutschland sportlich und medial einen gehörigen Schub gegeben, der nun genutzt werden soll. „Wir nehmen durch die Vendée natürlich die gesteigerte Aufmerksamkeit wahr. Aber es ist nicht zu leugnen, dass die Corona-Pandemie die Möglichkeiten der Sponsoren-Gewinnung nicht vereinfacht hat“, sagt End. „Auch zum Rennen werden uns natürlich die Möglichkeiten des Miterlebens, die Zuschauer, die Hospitality fehlen. Aber wir sehen in dem Europa-Rennen auch eine große Chance und bekommen dadurch ein Gefühl für das Weltrennen im kommenden Jahr.“

Die Crew wird neben den beiden Deutschen Robert Stanjek und Phillip Kasüske auch mit internationalen Seglern besetzt. Die zweimalige, britische Weltumseglerin Annie Lush bringt höchste Ocean-Race-Erfahrung ins Team, und auf der Navigator-Position wird das OTG weitere Weltumsegelung-Erfahrung verpflichten.

Nach der Überführung der „Einstein“ von England nach Frankreich sind für die Mannschaft intensive Trainingseinheiten in der Biskaya geplant, bevor die konkrete Vorbereitung auf das Rennen beginnt. „Die Situation gibt uns nicht viel Zeit. Wir haben bis hierher unsere Hausaufgaben gemacht, müssen das Schiff aber nach der langen Ruhephase und der technischen Überprüfung zum Anfang dieses Jahres noch genau prüfen. Danach werden wir in der neuen Crewkonstellation weitere Meilen und wichtige Erfahrungen sammeln. Mit nur vier Seglern an Bord wird es besonders auf ein gutes Schichtsystem ankommen. Das gilt es noch zu erproben. In jedem Fall wird es sicher auch für die anderen Teams sehr spannend. Denn es ist das erste sportliche Aufeinandertreffen der Imoca- mit der Ocean-Race-Welt. Viele Augen werden sich darauf richten“, sagt Robert Stanjek. Trotz der Olympia-Karriere ist der 39-jährige Berliner extrem gespannt: „Es ist unser erster Auftritt in der Champions League des Offshore-Segelns !“