Die breite Internationalität quer durch die Weltspitze, hier mit den britischen Gesamtsiegern der 49er, James Peters und Fynn Sterritt, ist ein Trumpf der Kieler Woche. Foto: Sascha Klahn/Kieler Woche
Nach der rundum erfolgreichen Kieler Woche 2022 blickt das Organisationsteam um Dirk Ramhorst anspruchsvoll in die Zukunft. Im kommenden Jahr wird die sportliche Bedeutung weiter gesteigert, um noch mehr Spitzenseglerinnen und -segler nach Kiel zu holen. Im Zuge der deutschen Olympiaausscheidung und anderer Nationen für Paris 2024 sollen alle zehn Disziplinen ausgeschrieben werden, also erstmals auch Kitesurfen. Außerdem drängen die Veranstalter beim Weltsegelverband auf einen Weltcup-Status. Professionelle Rahmenbedingungen dank eines starken Ehrenamts, eine vielfältige Internationalität am Start und die Einbindung ins Sommerfestival sind die überzeugenden Argumente der Kieler Woche.
„46 Nationen am Start und damit doppelt so viele wie im Pandemie-Jahr 2021 sind angesichts der Kostenexplosion allein für die Anreise und der aktuellen geopolitischen Lage keine Selbstverständlichkeit“, resümiert Organisationsleiter Ramhorst. Die Eventmeile in Schilksee und das Sommerfestival in der Innenstadt wurden gerade von den Aktiven nach zwei partyarmen Jahren immer wieder als beliebtes Alleinstellungsmerkmal der Kieler Woche genannt. Und ohne die Verlässlichkeit von rund 400 ehramtlichen Helferinnen und Helfern sei eine Großveranstaltung überhaupt nicht denkbar. Sportlich dürfte die nächste Kieler Woche allein durch die Olympia-Ausscheidung des Deutschen Segler-Verbands (DSV) und weiterer Nationen für Paris bzw. Marseille 2024 weiter gewinnen, prophezeit Ramhorst, der auch DSV-Vizepräsident Leistungssport ist. Auf der Kieler Agenda steht darüber hinaus der vordringliche Wunsch, vom Weltsegelverband World Sailing wieder einen Weltcup-Status zu erlangen. Ziel der Organisationsleitung für 2023 bleibe zudem, alle zehn olympischen Disziplinen auszuschreiben. Die Kite-Surfer würden dann voraussichtlich vorm Ostufer der Außenförde zwischen Wendtorf und Heidkate starten, müssten aber mit einem Wassershuttle aus dem Olympiazentrum Schilksee übergesetzt werden. „Das ist eine enorme logistische Herausforderung, der wir uns aber stellen wollen“, verspricht Ramhorst. Darüber hinaus gelte es, im internationalen Regattakalender der Klasse fest verankert zu werden, damit es keine Überschneidung mit anderen Events der Kite-Szene gebe. „Da müssen wir auch bei den iQ-Foilern noch Lobby-Arbeit leisten, damit die Teilnehmerzahlen in Zukunft steigen.“ Sogwirkungen wie bei den beiden 49er-Klassen und den Nacra 17 durch die anschließende EM in Dänemark in diesem Jahr gelte es zu nutzen. Voraussetzung sei eine enge Abstimmung mit den Klassenvereinigungen. Festhalten will die Kieler Woche an jeweils einem hochkarätigen Titelkampf wie WM oder EM in beiden Teilen. Der Gold Cup der Folkeboote und die 11. ACO Musto Skiff-Weltmeisterschaft waren es dieses Jahr. Der Blick zurück auf neun Regattatage mit teils idealen, teils herausfordernden Windverhältnissen zählt insgesamt 326 Wettfahrten für rund 4.000 Aktive, die fast 1.500 Wasserfahrzeuge von der „fliegenden Wespe“ (Waszp-Klasse) bis zum klassischen Folkeboot für den Gold Cup nach Kiel-Schilksee gebracht hatten. Das Feedback der Protagonisten fasste niemand besser zusammen als der Katamaran-Olympiasieger von 2016, Segellegende Santiago Lange aus Argentinien: „Die Kieler Woche ist einzigartig, auf dem Wasser herausragend organisiert, an Land weltweit das schönste Flair überhaupt.“ So ein Lob hören die veranstaltenden Vereine mit dem Kieler Yacht-Club an der Spitze sowie dem Norddeutschen Regatta Verein aus Hamburg und dem Verein Seglerhaus am Wannsee aus Berlin gerne, ohne sich darauf auszuruhen. Kaum war der Queen-Sound „We are the champions“ nach der letzten, feierlichen Siegerehrung mit Schleswig-Holsteins Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack verklungen, fiel quasi der Startschuss für die Vorbereitungen auf die nächste Kieler Woche, die vom 17. bis zum 25. Juni 2023 stattfinden wird. Große Dankbarkeit und hohe Zufriedenheit sowohl bei den Besucherinnen und Besuchern als auch bei den Sponsoren, darunter die Premiumpartner Audi, REWE und boot, erfuhr Sven Christensen als Geschäftsführer der Vermarktungs- und Eventagentur der Kieler Woche, Point of Sailing. „Die Menschen haben ungezwungene Begegnungen und überraschende Momente genossen, ob Zaungast oder Vorstandsmitglied“, so Christensen. So mancher Gast sammelte erste wie unvergessliche Segelerfahrungen. Und das Kieler Woche-Feeling schmeckte allen nach mehr. Nicht nur ein beliebtes Fotomotiv vom Wasser aus, sondern auch für schöne Aussichten von oben gern genutzt war das neue Riesenrad im Süden des Eventareals. Die Verkaufsstände in der Vaasahalle und beim offiziellen Bekleidungspartner Helly Hansen meldeten hohen Absatz ungeachtet weniger Publikum als zuletzt 2019, was auch bei den Gastroständen spürbar war. Christensen: „Durch die Kostensteigerungen in allen Bereichen des täglichen Lebens sitzt das Geld bei den Menschen nicht mehr so locker. Wir werden intensiv daran arbeiten, ein Angebot für jedermann zu erhalten.“
Auch inklusives Segeln mit der 2.4mR-Klasse dicht vor dem Olympiazentrum Schilksee und live übertragen von Kieler-Woche.TV kennzeichnet das Großevent. Foto: ChristianBeeck.de/Kieler Woche
Neue olympische Formate wie beim iQ-Foilen verlangen von Regattaveranstaltern ein Höchstmaß an Flexibilität. Foto: Sascha Klahn/Kieler Woche
Die Eventmeile der Kieler Woche in Schilksee ist auch bei den Aktiven ein Pluspunkt. Foto: ChristianBeeck.de/Kieler Woche
HINWEISE für die Redaktionen: Weitere Segelfotos von der Kieler Woche können sie in druckfähiger Auflösung herunterladen unter https://media.kieler-woche.de.
Partner & Sponsoren der Kieler Woche
Kontakt: Kieler Yacht-Club e.V. Kiellinie 70 – 24105 Kiel
https://segel.de/wp-content/uploads/2022/07/74589f35-fe36-e58e-5a3b-1c146175fabf.jpg8001200Lars Krumnackerhttps://segel.de/wp-content/uploads/2024/01/logo-segel-de-2024-2.pngLars Krumnacker2022-07-03 12:35:532024-01-15 00:17:09Kieler Woche 2023 Niveau mit Olympiaausscheidung