WASZP EUROCUP 2023 bekannt gegeben Kiel dabei !

WASZP EUROCUP 2023 bekanntgegeben Kiel dabei

Die WASZP EuroCup-Serie kehrt für 2023 zurück, um den internationalen Kalender für Europa neben den WASZP European Games zu vervollständigen, die im Juli in Quiberon, Frankreich, stattfinden.

Die EuroCup-Serie 2023 wird aus fünf Veranstaltungen in fünf verschiedenen WASZP-Nationen bestehen und europäischen Seglern während der gesamten Sommersaison mehr Zugang zu hochkarätigen internationalen Rennen und klassischen WASZP-Vibes geben. Die drei besten Ergebnisse werden gewertet.

Das Hinspiel führt nach Italien zum Saisonauftakt mit dem MFI EuroCup Imperia. Die italienische Flotte hat im Jahr 2022 enorme Fortschritte gemacht und verfügt über die aktivste Flotte von Seglern in Europa und die bahnbrechende Aufnahme in die Foil Academy FIV powered by Luna Rossa. Diese Veranstaltung wird wirklich den Standard für das kommende große Jahr setzen! Segler sollten im Vorfeld der von DryLaps angebotenen Veranstaltung nach Trainingsmöglichkeiten Ausschau halten.

Leg 2 des EuroCup wird in Kürze bekannt gegeben.

Etappe 3 führt nach Deutschland und zur weltberühmten Kieler Woche. Diese Veranstaltung, die einen Monat vor den European Games stattfindet, ist sicher Teil der perfekten Vorbereitung auf Quiberon. Die deutsche Flotte hat immer einige der besten WASZP-Segler der Welt geliefert und wächst von Woche zu Woche!

Etappe 4 findet in Sandefjord, Norwegen, statt. Die norwegische WASZP-Flotte ist bekannt dafür, Stunden auf dem Wasser und Zeit auf der Straße zu verbringen, um zu Veranstaltungen zu reisen. Das norwegische Programm hat sich zahlreiche Male mit herausragenden Ergebnissen norwegischer Segler bei WASZP- und SailGP Inspire-Veranstaltungen bewährt, mit besonders außergewöhnlichen Leistungen der norwegischen Frauen. Es ist an der Zeit, dass ein internationales Event nach Norwegen geht, um zu sehen, woher all dieses Talent kommt!

Die letzte Etappe des EuroCup führt nach Roses, Spanien, wo die wachsende spanische Flotte schießen wird. In Spanien entsteht im Vorfeld des Americas Cup ein reges Treiben, das sich durch die WASZP-Flotte ausbreitet. Neben der Aufnahme des WASZP in das Pathway-Programm des spanischen SailGP-Teams legt die Barcelona Winter Series in diesem Winter den Grundstein für ein weit verbreitetes Foilen in Spanien in den kommenden Jahren, und der WASZP steht an vorderster Front. Bereiten Sie sich auf ein herausragendes Finale der europäischen Saison vor, bevor die Flotte im Dezember zu den International WASZP Games nach Down Under aufbricht!

 

50 Jahre Olympia X GIDJM

50 Jahre Olympia X GIDJM

 
 

Blaues Blut, Promis und Profis

Die Olympischen Segel-Wettkämpfe 1972 vor Kiel waren ein Jahrhundertereignis für Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt. Für die 318 Segler aus 42 Nationen, darunter viel Prominenz und sogar Blaues Blut, wurde in Schilksee ein Olympiazentrum gebaut, das auch nach 50 Jahren immer noch fleißig genutzt wird. Auch wenn nicht jeder dem Charme der 70er Jahre erliegt, den die Anlage ausstrahlt, einen großen Pluspunkt hat sie allemal zu bieten: Kaum ein Olympiazentrum ist nachhaltiger. Bis heute findet in Schilksee jährlich die Kieler Woche mit bis zu 4000 Aktiven statt. „Wir haben den Olympischen Spielen viel zu verdanken. Jetzt möchten wir uns mit dem Revival-Event zum 50. Jubiläum bedanken“, so Kiels Organisationsleiter Dirk Ramhorst (Kieler Yacht-Club). „Wir freuen uns nach der Kieler Woche auf einen zweiten Segelhöhepunkt in diesem Jahr“, so der Dänischenhagener, der sich gleichzeitig für die Unterstützung durch den Deutschen Segler-Verband, das Land Schleswig-Holstein und die Stadt Kiel bedankt. So werden 50 Jahre nach den olympischen Segelwettkämpfen vor Kiel Erinnerungen wach, wenn die Stadt vom 10. bis 21. August Zukunft mit Historie verbindet.

Den Segel-Auftakt bilden die Gemeinsamen Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften (GIDJM/Meldeschluss: 29. Juli) vom 10. bis 16. August, bevor vom 17. bis 21. August die olympischen Klassen von 1972 (Meldeschluss: 4. August) zeitlich gestaffelt zum Revival an den Start gehen. Mit zahlreichen weiteren Veranstaltungen an Land und auf dem Wasser feiert Kiel das Jubiläum vom 6. August bis 8. September.
Zwar hatte Kiel von 1960 bis 1965 bereits 3,8 Millionen D-Mark in Bauarbeiten investiert, alte Brücken, Stege und Molen durch neue ersetzt und den Hafen in Schilksee in Olympiahafen umbenannt, doch den Zuschlag aus München als Segelaustragungsort erhielt Kiel erst am 18. März 1967. Eine zweite große Bauwelle setzte ein. Der neue Olympiahafen war am Ende doppelt so groß wie der alte Hafen. Insgesamt umfasste das Segelzentrum rund 285.000 Quadratmeter.

Ein Argument für Kiel-Schilksee und gegen Lübeck-Travemünde war der geplante und nötige Einsatz der Marine, was in Travemünde, an der Grenze zur DDR, problematischer erschien. 1500 Marinesoldaten, 80 Marine-Wasserfahrzeuge, zehn Hubschrauber, vier Mehrzwecklandungsfahrzeuge zur Bergung gekenterter Boote, vier bis sechs Schlauchboote pro Bahn und vieles mehr stellte die Marine zur Verfügung. Insgesamt 150 Millionen DM sollen Bund, Land und Stadt für Schilksee und deren Verkehrsanbindung investiert haben.

Geprägt waren die Regatten 1972 von prominenten Aktiven und dem Thema Profisport. Bis 1971 schloss die bei den Olympischen Spielen geltende Amateurregel Berufssportler oder Sportler, die sich bezahlen ließen, von den Wettkämpfen aus. Ziel war es, den Amateuren im Geiste der Fairness eine Bühne zu geben, da sich nur einige wenige den Luxus des Profitums leisten konnten.   

1971 wurde die Amateurregel zunächst durch die Zulassungsregel 26 entschärft. Doch durfte in Schilksee nur starten, wer „seinen Sport immer nur als Nebenbeschäftigung ohne Entgelt ausgeübt“ hat. Ende der 70er Jahre wurde die Regel weiter gelockert, 1981 so gestaltet, dass auch Profis bei Olympia starten konnten, was sie erstmals in Seoul 1988 auch taten, und schließlich wurde die Amateurregel 1990 ganz abgeschafft.

Doch schon lange zuvor wurden immer neue Wege gesucht und gefunden, den Amateurstatus trotz Profitums aufrecht zu erhalten. So waren in den kommunistisch regierten Ländern zahlreiche Sportler Staatsangestellte, sogenannte Staatsamateure. Und im Westen waren viele Aktive beim Militär und konnten sich als Sportsoldaten ganz und gar auf ihren Sport konzentrieren.
1972 war dieses Thema noch sehr brisant. Der damalige IOC-Präsident Avery Brundage schloss den österreichischen Skiläufer Karl Schranz kurz vor den Winterspielen 1972 in Sapporo wegen eines Verstoßes gegen den Amateurstatus aus. Bei den Seglern wurde der Amateurstatus lockerer gefasst. Der „Spiegel“ nahm sich im September 1972 dieses Themas an und schrieb: „Die Wettbewerbe in Kiel machten deutlich, dass olympische Amateur-Ideale ignoriert werden.“

Segler wie Paul Elvström (Dänemark), Hubert Raudaschl (Österreich), Norbert Wagner (Deutschland/Northsails), Pelle Petterson (Schweden), Harry Melges (USA) und Poul Hoj Jensen (Dänemark) sind nur einige Aktive, die in der Segelbranche ihr Geld verdienten. Die Elvström-Krone zierte zahlreiche Segel, so auch auf dem Soling von Prinz Harald von Norwegen und dem Drachen von Spaniens König Juan Carlos (beide Teilnehmer in Kiel). Paul Elvström selbst warb mit Anzeigen für seine Produkte. Nach der Vorgabe der Amateurregelung durfte kein Segler in Kiel „seinen Namen, seine Photos oder seine sportliche Leistung weder direkt noch indirekt zu Werbezwecken zur Verfügung“ stellen. Kein Aktiver war so dicht an einem Ausschluss wie Elvström.

Und auch Ulli Libor war in der Wassersport-Branche tätig. „Segeln war mein Hobby. Ich habe kein Geld fürs Segeln bekommen“, so der FD-Bronze-Medaillengewinner. Aber sie alle haben ihren Unterhalt im Segelsport verdient.

Neben den mehr oder weniger verkappten Profis war aber noch mehr Prominenz am Start, darunter Blaues Blut und hochkarätige Funktionäre. Der damalige König Juan Carlos I von Spanien startete im Drachen und der damalige Prinz Harald von Norwegen und heutige König im Soling. Der spätere Präsident des Internationalen Olympischen Komitees Jacques Rogge (Belgien) ging im Finn an den Start und der ehemalige Präsident des Weltseglerverbandes Carlo Croce (Italien) im FD.
Auf dem Hafenvorfeld Schilksee promenierten auch König Konstantin II. (1964 bis 1973) und Königin Anne-Marie von Griechenland. Konstantin, der aus politischen Gründen auf eine Olympia-Teilnahme verzichtet hatte, segelte auch mit Elvström-Segel. Konstantin, der 1960 olympisches Gold im Drachen gewonnen hatte und Ehrenpräsident des Weltseglerverbandes ist, soll nach damaliger Spiegel-Recherche auch verhindert haben, „dass der beim olympischen Tugendwächter Brundage unangenehm aufgefallene Däne für Schilksee gesperrt worden sei.“ –  Fotograf: Magnussen, Friedrich (1914-1987), Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, aus dem Stadtarchiv Kiel.
Übrigens: Bei der Nennung besagter Segler ist gendern nicht notwendig, denn vor Kiel traten noch keine Frauen an – auch wenn Segeln von Beginn an für Frauen offen war und 17 Prozent der Aktiven bei den Olympischen Spielen 1972 Frauen waren.
Seit 1900 durften Frauen in einzelnen Disziplinen an den Olympischen Spielen teilnehmen. Die erste deutsche Olympiateilnehmerin und -siegerin war Anna Hübler 1908 im Eiskunst-Paarlauf. 1991 gab es die ersten olympischen Frauenspiele. Die erste olympische Frauen-Segelklasse war der 470er, der 1976 für die Männer und 1988 für Frauen olympisch wurde. Heute ist die Klasse als Mixed-Jolle im olympischen Programm. Insgesamt sind bei den Spielen vor Paris 2024 zwei Mixed-Klassen (Nacra 17 und 470er) sowie je vier Disziplinen für Frauen (49er FX, ILCA 6, Kiten, iQFoil) und vier für Männer (49er, ILAC 7, Kiten, iQFoil) ausgeschrieben. 
Rahmenprogramm:
Der DSV bieten den Jugendlichen, die an der GIDJM teilnehmen, die Chance, neue Jugend-Bootsklassen kennenzulernen. Schnupperkurse gibt es am Mittwoch, den 10. August, von 11 bis 19 Uhr, und Donnerstag, den 11. August, von 11. bis 16 Uhr in den Klassen 29er, 420er, ILCA 4 bzw. ILCA 6 und iQ Foil.

Erstmalig ist die historische Sportstätte in Schilksee Teil und Veranstaltungsort des Kieler Kultursommers. Auch eine DSV-Sonderausstellung Olympische Spiele 1972 ist in der Vorbereitung. Das Rahmenprogramm wird am Mittwoch, dem 20. Juli, der Öffentlichkeit vorgestellt.

Weitere Informationen finden Sie zur GIDJM und den Regatten in den ehemalig olympischen Bootsklassen unter http://50jahreolympiakiel.de/
zum Rahmenprogramm unter www.olympiazentrum-schilksee.de
Text: Hermann Hell    
Die deutschen Nationalteams in Kiel:
Bundesrepublik Deutschland:
Soling: Norbert Wagner/Hans-Joachim Berndt/Friedrich May (11. Platz bei 26 Startern);
Drachen: Franz Heilmeier/Richard Kuchler/Konrad Glas (4. von 23); FD: Ullrich Libor/Peter Naumann (Bronze bei 29 Startern);
Star: Wilhelm Kuhweide/Karsten Meyer (Bronze bei 18 Startern); Tempest: Heinz Laprell/Wolf Stadler (11. bei 21 Startern);
Finn: Walter Mai (12. bei 35 Startern).
 
Deutsche Demokratische Republik:
Soling: Roland Schwarz/Werner Christoph/Lothar Köpsel (14. von 26);
Drachen: Paul Borowski/Karl-Heinz Thun/Konrad Weichert (Silbermedaille bei 23 Startern);
FD: Herbert Hüttner/Dietmar Gedde (13. bei 29 Startern);
Star: Herbert Weichert/Hans-Joachim Lange (17. bei 18 Startern);
Finn: Hans-Christian Schröder (7. bei 35 Startern).
 
Prominente Teilnehmer 1972:
Drachen:
Juan Carlos I von Spanien, König, vom 22. November 1975 bis zum 18. Juni 2014. Platzierung: Rang 15.
Poul Hoj Jensen (Dänemark), Bootsbauer und später Segelmacher mit Hans Fogh. Er holte Gold im Soling vor Montreal (1976) und Moskau (1980). Vor Kiel belegte der Däne Rang sieben.
Soling:
Prinz Harald von Norwegen, seit Januar 1991 König von Norwegen. Platzierung: Rang 10.
Paul Elvström. Die dänische Segellegende nahm achtmal an Olympischen Spielen teil und gewann von 1948 bis 1960 viermal nacheinander Gold. Insgesamt 13 WM-Titel in acht verschiedenen Bootsklassen sind bis heute einmalig. An dem Dänen entzündete sich auch in Kiel die Frage: Wer ist Amateur und wer nicht? Segel, Boote, Rettungswesten und vieles mehr trugen schon 1972 die Elvström-Krone.
Harry (Buddy) Melges (USA): Er entwarf die Bootsklasse Melges 24 gemeinsam mit dem Design-Büro Reichel/Pugh. In der Firma wurden auch die anderen Entwürfe von Reichel/Pugh gebaut: Melges 17, Melges 32 und Melges 20. Nach Bronze 1964 vor Tokio im FD folgte vor Kiel Gold im Soling.
Finn-Dinghy:
Jacques Rogge (Belgien). Der spätere Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (2001 bis 2013) belegte Rang 14.
FD:
Carlo Croce (Italien) Präsident des Weltseglerverbandes (2013-2016). Mit Vorschoter Luciano Zinali belegte Croce vor Kiel Rang elf.
Rodney Pattison (GBR) gewann zweimal Gold (Mexiko und Kiel), holte drei WM- und fünf EM-Titel im FD. Vor Kiel gewann Pattison mit Vorschoter Christopher Davies.
Yves und Marc Pajot (Frankreich). Die Brüder gewannen Silber vor Kiel. Marc Pajot wechselte dann in die Hochseeszene und nahm 1973 am Whitbread Round the World Race teil. 1982 gewann er die Route du Rhum. Der Schiffskonstrukteur war Skipper bei vier America’s Cup-Kampagnen. 1987 war er Skipper der Mannschaft Marseilles Syndicate beim Louis Vuitton Cup.
Tempest:
Hubert Raudaschl (Österreich). Der zehnmalige Olympiateilnehmer (einmal als Ersatzmann/1960 bis 1996) belegte vor Kiel Rang zehn vor Laprell/Stadler. Seine größten Erfolge waren die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 1968 im Finn und 1980 im Starboot sowie die Weltmeistertitel 1964 (Finn) und 1978 (Minitonner).
Star:
Pelle Petterson (Schweden) gewann mit Vorschoter Holger Sundström bei den Olympischen Sommerspielen 1964 in Tokio Bronze, 1972 vor Kiel holte er Silber gemeinsam mit Stellan Westerdahl. Es folgte 1969 der WM-Titel im Star. Petterson war Konstrukteur von Segelbooten bei Maxi Yachts, den italienischen Vega-Booten und des offenen Kielbootes c55. Außerhalb des Segelsports war Petterson im Industrie- und Produktdesign erfolgreich und für Electrolux, Flymo, Rosengren, Volvo-Penta-Bootsmotoren tätig. Zudem entwarf er Möbel, Tür- und Fensterbeschläge sowie WC‘s.
Eckart Wagner (Manager und Präsident von North Sails) war 1972 Ersatzmann im Star. Dreimal hatte Eckart Wagner zuvor an Olympischen Spielen teilgenommen: 1960 (7. im Star in Italien), 1964 (5. im 5.5er vor Tokio) und 1968 (12. im Star vor Mexiko). 
Die Segel-Nationalmannschaft der Bundesrepublik Deutschland marschiert durch den Olympiahafen in Schilksee (vorn, v.r.): Ulli Libor (Silber im FD), Franz Heilmeier (Steuermann im Drachen/Platz vier punktgleich mit den Bronzemedaillen-Gewinnern), Norbert Wagner (Soling, Rang elf), dahinter Willi Kuhweide. 2. Reihe: (Mitte) Eckhard Wagner, hinter ihm Bundestrainer Albin Molnar. Zwischen Heilmeier und Wagner in der zweiten Reihe zu sehen: Hajo Fritze (Mannschaftsleiter und OSA-Vorsitzender).  Fotograf: Magnussen, Friedrich (1914-1987), Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, aus dem Stadtarchiv Kiel.
um Skipper Norbert Wagner.
 

MELDESCHLUSS:
GIDJM: 29. Juli, 50 Jahre-Revival: 4. August
ABGESAGT:
GIDJM: Cadet, Techno 293, O’pen Skiff.
Revival 50 Jahre Olympia vor Kiel-Schilksee: Soling

 

Der Regatta-Plan:

 

GIDJM

Klassen: Optimist, Laser Radial, Laser 4.7, Europe, Teeny, 29er, 420er, Pirat, Open Windfoil Youth.
  • Mittwoch, 10. August, und Donnerstag, 11. August: Vermessung.
  • Freitag, 12. August, bis Dienstag, 16. August: Wettfahrten
 

50 Jahre Olympia vor Kiel-Schilksee:

Klassen: Drachen (Ranglisten-Regatta/ 8 Wettfahrten), Flying Dutchman (IDM/ 7 Wettfahrten), Finn Dinghy (EM und U23-EM/ 10 Wettfahrten), Star (North European Championship/ 6 Wettfahrten), Tempest (WM/ 9 Wettfahrten).
  • Montag, 15. August: Vermessung: Finn und Tempest
  • Dienstag, 16. August: Vermessung: Finn; Practice Race: Tempest
  • Mittwoch, 17. August: Vermessung: Star; Wettfahrten: Finn und Tempest
  • Donnerstag, 18. August: Wettfahrten: Finn, Tempest, Star, Drachen
  • Freitag, 19. August: Wettfahrten: Finn, Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman
  • Samstag, 20. August: Wettfahrten: Finn, Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman
  • Sonntag, 21. August: Wettfahrten: Finn, Tempest, Star, Drachen, Flying Dutchman – danach: Siegerehrungen
Streicher:
Finn-EM und FD-IDM:  ab fünf Wettfahrten ein Streicher;
Tempest-WM: ab fünf Wettfahrten ein Streicher, ab acht Wettfahrten zwei Streicher;
Drachen, Star: ab drei Wettfahrten ein Streicher.
 
 
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50 Jahre Olympia in Kiel & GIDJM 2022


 
Kieler Woche 2023 Niveau mit Olympiaausscheidung

Kieler Woche 2023 Niveau mit Olympiaausscheidung

Zukunftsplanungen der Kieler Woche auch mit Kiten

2023 Weltcup-Niveau mit Olympiaausscheidung

Die breite Internationalität quer durch die Weltspitze, hier mit den britischen Gesamtsiegern der 49er, James Peters und Fynn Sterritt, ist ein Trumpf der Kieler Woche.  Foto: Sascha Klahn/Kieler Woche
Nach der rundum erfolgreichen Kieler Woche 2022 blickt das Organisationsteam um Dirk Ramhorst anspruchsvoll in die Zukunft. Im kommenden Jahr wird die sportliche Bedeutung weiter gesteigert, um noch mehr Spitzenseglerinnen und -segler nach Kiel zu holen. Im Zuge der deutschen Olympiaausscheidung und anderer Nationen für Paris 2024 sollen alle zehn Disziplinen ausgeschrieben werden, also erstmals auch Kitesurfen. Außerdem drängen die Veranstalter beim Weltsegelverband auf einen Weltcup-Status. Professionelle Rahmenbedingungen dank eines starken Ehrenamts, eine vielfältige Internationalität am Start und die Einbindung ins Sommerfestival sind die überzeugenden Argumente der Kieler Woche.

„46 Nationen am Start und damit doppelt so viele wie im Pandemie-Jahr 2021 sind angesichts der Kostenexplosion allein für die Anreise und der aktuellen geopolitischen Lage keine Selbstverständlichkeit“, resümiert Organisationsleiter Ramhorst. Die Eventmeile in Schilksee und das Sommerfestival in der Innenstadt wurden gerade von den Aktiven nach zwei partyarmen Jahren immer wieder als beliebtes Alleinstellungsmerkmal der Kieler Woche genannt. Und ohne die Verlässlichkeit von rund 400 ehramtlichen Helferinnen und Helfern sei eine Großveranstaltung überhaupt nicht denkbar.
Sportlich dürfte die nächste Kieler Woche allein durch die Olympia-Ausscheidung des Deutschen Segler-Verbands (DSV) und weiterer Nationen für Paris bzw. Marseille 2024 weiter gewinnen, prophezeit Ramhorst, der auch DSV-Vizepräsident Leistungssport ist. Auf der Kieler Agenda steht darüber hinaus der vordringliche Wunsch, vom Weltsegelverband World Sailing wieder einen Weltcup-Status zu erlangen. Ziel der Organisationsleitung für 2023 bleibe zudem, alle zehn olympischen Disziplinen auszuschreiben. Die Kite-Surfer würden dann voraussichtlich vorm Ostufer der Außenförde zwischen Wendtorf und Heidkate starten, müssten aber mit einem Wassershuttle aus dem Olympiazentrum Schilksee übergesetzt werden.
„Das ist eine enorme logistische Herausforderung, der wir uns aber stellen wollen“, verspricht Ramhorst. Darüber hinaus gelte es, im internationalen Regattakalender der Klasse fest verankert zu werden, damit es keine Überschneidung mit anderen Events der Kite-Szene gebe. „Da müssen wir auch bei den iQ-Foilern noch Lobby-Arbeit leisten, damit die Teilnehmerzahlen in Zukunft steigen.“ Sogwirkungen wie bei den beiden 49er-Klassen und den Nacra 17 durch die anschließende EM in Dänemark in diesem Jahr gelte es zu nutzen. Voraussetzung sei eine enge Abstimmung mit den Klassenvereinigungen. Festhalten will die Kieler Woche an jeweils einem hochkarätigen Titelkampf wie WM oder EM in beiden Teilen. Der Gold Cup der Folkeboote und die 11. ACO Musto Skiff-Weltmeisterschaft waren es dieses Jahr.
Der Blick zurück auf neun Regattatage mit teils idealen, teils herausfordernden Windverhältnissen zählt insgesamt 326 Wettfahrten für rund 4.000 Aktive, die fast 1.500 Wasserfahrzeuge von der „fliegenden Wespe“ (Waszp-Klasse) bis zum klassischen Folkeboot für den Gold Cup nach Kiel-Schilksee gebracht hatten. Das Feedback der Protagonisten fasste niemand besser zusammen als der Katamaran-Olympiasieger von 2016, Segellegende Santiago Lange aus Argentinien: „Die Kieler Woche ist einzigartig, auf dem Wasser herausragend organisiert, an Land weltweit das schönste Flair überhaupt.“
So ein Lob hören die veranstaltenden Vereine mit dem Kieler Yacht-Club an der Spitze sowie dem Norddeutschen Regatta Verein aus Hamburg und dem Verein Seglerhaus am Wannsee aus Berlin gerne, ohne sich darauf auszuruhen. Kaum war der Queen-Sound „We are the champions“ nach der letzten, feierlichen Siegerehrung mit Schleswig-Holsteins Innenministerin Dr. Sabine Sütterlin-Waack verklungen, fiel quasi der Startschuss für die Vorbereitungen auf die nächste Kieler Woche, die vom 17. bis zum 25. Juni 2023 stattfinden wird.
Große Dankbarkeit und hohe Zufriedenheit sowohl bei den Besucherinnen und Besuchern als auch bei den Sponsoren, darunter die Premiumpartner Audi, REWE und boot, erfuhr Sven Christensen als Geschäftsführer der Vermarktungs- und Eventagentur der Kieler Woche, Point of Sailing. „Die Menschen haben ungezwungene Begegnungen und überraschende Momente genossen, ob Zaungast oder Vorstandsmitglied“, so Christensen. So mancher Gast sammelte erste wie unvergessliche Segelerfahrungen. Und das Kieler Woche-Feeling schmeckte allen nach mehr.
Nicht nur ein beliebtes Fotomotiv vom Wasser aus, sondern auch für schöne Aussichten von oben gern genutzt war das neue Riesenrad im Süden des Eventareals. Die Verkaufsstände in der Vaasahalle und beim offiziellen Bekleidungspartner Helly Hansen meldeten hohen Absatz ungeachtet weniger Publikum als zuletzt 2019, was auch bei den Gastroständen spürbar war. Christensen: „Durch die Kostensteigerungen in allen Bereichen des täglichen Lebens sitzt das Geld bei den Menschen nicht mehr so locker. Wir werden intensiv daran arbeiten, ein Angebot für jedermann zu erhalten.“
Auch inklusives Segeln mit der 2.4mR-Klasse dicht vor dem Olympiazentrum Schilksee und live übertragen von Kieler-Woche.TV kennzeichnet das Großevent.  Foto: ChristianBeeck.de/Kieler Woche
Neue olympische Formate wie beim iQ-Foilen verlangen von Regattaveranstaltern ein Höchstmaß an Flexibilität.  Foto: Sascha Klahn/Kieler Woche
Die Eventmeile der Kieler Woche in Schilksee ist auch bei den Aktiven ein Pluspunkt.  Foto: ChristianBeeck.de/Kieler Woche
HINWEISE für die Redaktionen:
Weitere Segelfotos von der Kieler Woche können sie in druckfähiger Auflösung herunterladen unter https://media.kieler-woche.de.
 

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Kieler Woche 2022 Kiel Cup ORC für "Intermezzo" X " Halbtrocken"

Kieler Woche 2022 Kiel Cup ORC für “ Intermezzo“ X „Halbtrocken „

Nur noch ein Leichtwindrennen für die Dickschiffsegler der Kieler Woche

Kiel Cup für „Intermezzo“ und „Halbtrocken“

Rasmus hatte am Mittwoch (22. Juni) wenig übrig für die Seglerinnen und Seglern zum Auftakt des zweiten, olympischen Teils der Kieler Woche. Weil die Sonne sich zu lange versteckte, baute sich der erhoffte thermische östliche Wind nicht auf. Flaute – keine Rennen waren möglich in den acht Disziplinen. Dort geht es am Donnerstag ab 11 Uhr weiter. Am Sonntag (26. Juni) stehen die finalen Medaillenrennen an. Während die Athleten der 11. ACO Musto Skiff-Weltmeisterschaft noch bis zum späten Nachmittag auf Brise warteten, gelang auf der Seebahn zumindest eine Leichtwindwettfahrt zum Abschluss des Kiel Cups mit Gesamtgewinnern aus Berlin („Intermezzo“/Jens Kuphal/ORC I/II) und Flensburg (Knut Freudenberg/„Halbtrocken“/ORC III/IV).
 
Mit viel Geduld, großer Anpassungsfähigkeit auf unterschiedlichste Wetterphänomene und der Bereitschaft, bis zum letzten Moment auszuharren, haben die Crews der seegehenden Yachten und der Organisationsboote um den obersten Offshore-Wettfahrtleiter Eckart Reinke das Maximum aus den Möglichkeiten der Kiel-Cup-Regatten herausgeholt. Die sechs Wettfahrten in drei Tagen forderten von den Mannschaften nicht nur gute Seemannschaft, Trimm und Taktik, sondern auch navigatorische Fähigkeiten bei den Coastal Races.
 
Der Spaß kam nicht zu kurz: Das Wetter ermöglichte sowohl Schneeball-Schlachten mit Hagelkörnern als auch Schwimmeinheiten in der Ostsee. Die neuen, innovativen Kurse der Mittelstrecke-Rennen waren auch ein Testlauf für die ORC-Seesegel-Weltmeisterschaft, die im August 2023 vor Kiel ausgetragen wird.
 
In drei Tagen durch alle Jahreszeiten: Das hat auch Wettfahrtleiter Eckart Reinke in seinen 28 Jahren in der Kieler Woche-Organisation noch nicht erlebt. „Der Montag war ein Phänomen. Wir hatten Flaute, wir hatten Sturm, dass die Spinnaker zerrissen wurden. Wir saßen im T-Shirt an Deck und hatten im nächsten Moment einen Hagelschauer, der anschließend einen Schneemann-Bau an Bord ermöglichte.“ Der Abschlusstag des Kiel-Cups setzte dann noch einen drauf. Nach einer Wettfahrt und dem Einbrechen der Brise rief die Crew des Startschiffs zur Überbrückung der Wartezeit die Abnahme des Seepferdchen-Schwimmabzeichens aus. 25 Segler gingen darauf ein und zogen ihre Bahn, wofür sie zur Siegerehrung mit einer Urkunde belohnt wurden.
 
Obwohl am Mittwoch nur noch eine Wettfahrt auf der Seebahn gelang, standen am Ende doch sechs Wettfahrten, darunter vier Up-and-Downs sowie zwei Coastal Races, in den Büchern. Reinke hatte seinen besonderen Blick auf die Mittelstrecken-Rennen, deren Kurssetzung er bereits beim Offshore Racing Congress (ORC) eingereicht hat, um sie auch zur WM segeln zu können. „Aus unserer Sicht haben die Kurse ihre Erwartungen erfüllt. Wir wollten zeigen, dass Seesegeln mehr ist, als Yachten wie große Jollen zu bewegen. Zum Seesegeln gehört eben auch Navigation dazu. Da muss die Crew auch mal eine Seekarte hervorholen, Strömung berechnen und den besten Kurs abstecken. Dass diese Herausforderung funktioniert hat, macht uns glücklich und auch stolz. Jetzt warten wir auf eine Entscheidung des ORC“, so Reinke.
 
Lob für den Wechsel aus kurzen und mittellangen Rennen gab es auch von den Aktiven. „Die Abwechslung ist toll, die Kurse der Coastal Races waren eine Bereicherung. Wenn Up-and-Downs sowie Coastal Races flexibel angesetzt werden können, dann ist es eine prima Möglichkeit, das Seebahn-Geschehen attraktiv zu gestalten“, sagte „Intermezzo“-Steuermann und -Eigner Jens Kuphal aus Berlin.
 
Mit seiner professionellen Crew kam er im zweiten Coastal Race am Dienstagabend zwar etwas ins Straucheln, sicherte sich aber dennoch den Gesamtsieg im Kiel Cup: „Wir freuen uns, dass es nach zwei zweiten Plätzen nun mal geklappt hat. Im zweiten Coastal lagen wir bis zur letzten Bahnmarke zwar gut im Rennen, haben dann aber auf dem Downwind noch viel verloren.“ Den großen Spi hatte die „Intermezzo“-Crew zuvor bei einem Berge-Manöver zerrissen. Doch mit drei Siegen, zwei zweiten Plätzen und einem vierten Rang als Streicher setzte sich die „Intermezzo“ in der ORC I+II vor der „Xenia“ von Ralf Lässig (Wulsdorf) und den Weltmeistern von der „Halbtrocken 4.5“ (Michael Berghorn, Kiel) durch.
 
Überraschend souverän fiel der Sieg der „Halbtrocken“ von Knut Freudenberg in der ORC III+IV aus. „Dass wir am Ende das Luxusproblem haben, einen zweiten Platz zu streichen, haben wir nicht erwartet. Wir haben ein paar Neue in der Crew und sind eigentlich noch dabei, die einzuarbeiten“, so der Eigner. In den Up-and-Down-Wettfahrten lag die „Halbtrocken“ stets vorn, kam in den Coastal Races jeweils auf Platz zwei. „Wir haben immer unsere direkten Gegner im Auge behalten. Auf den langen Kursen ist es eben nicht möglich, das ganze Feld zu kontrollieren. Und dann gibt es immer jemanden, der einen lucky punch landet.“
 
Hinter der „Halbtrocken“ landeten die „Xen“ mit Steuermann Bernd Dreier und die „Sophus“ von Jochen Kunze (beide Flensburg) auf den folgenden Plätzen. Die weitere Saison der „Halbtrocken“ ist nun unerwartet kurz. Knut Freudenberg: „Wir wollten eigentlich zur Doublehand-WM nach Schweden, haben das aber aus gesundheitlichen Gründen abgesagt. Jetzt gucken wir auf die Deutsche Meisterschaft in Warnemünde. Und das große Ziel ist natürlich die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr vor Kiel.
Die Schwerstarbeit an Bord der „Intermezzo“ von Jens Kuphal (Berlin) wurde auf der Kieler Woche mit dem Gewinn des Kiel Cups in der ORC-I/II-Wertung belohnt.  Foto: ChristianBeeck.de/Kieler Woche
In der Wertungsgruppe ORC III/IV gewann die „Halbtrocken“ von Knut Freudenberg den Kiel Cup der Kieler Woche 2022.  Foto: ChristianBeeck.de/Kieler Woche
ORC-Weltmeister Michael Berghorn (KYC) musste sich mit der „Halbtrocken 4.5“ beim Kiel Cup der Kieler Woche 2022 mit „Bronze“ zufrieden geben.  Foto: ChristianBeeck.de/Kieler Woche
Das imposante Segel-Feuerwerk vor Schilksee begeisterte tausende Aktive und Gäste zum Abschluss des ersten Teils der Kieler Woche 2022.  Foto: ChristianBeeck.de/Kieler Woche

Das Segelprogramm der Kieler Woche (18. – 26. Juni 2022)
 
Donnerstag, 23. Juni

11 Uhr
470er (Mixed) 3 geplante Rennen, 49er FX (Frauen) 4, Nacra 17 (Mixed) 4, ILCA 7 (Männer) 4, ILCA 6 (Frauen) 4
11. ACO Musto Skiff-Weltmeisterschaft
Senatspreis der seegehenden Yachten (ORC und Yardstick double-handed)
420er, J/24 und J/70 (3)

14 Uhr
49er (Männer) 4, iQ-Foilen Frauen 8 und iQ-Foilen Männer 8
 

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Kieler Woche 2022 Kröger, Budizien und Farien ganz vorne

Kieler Woche 2022 Kröger, Budizien und Farien ganz vorne

 

Kröger, Budzien und Farien ganz vorne

Auftakt zum 29er Euro Cup direkt vor dem Olympiahafen Schilksee.  Foto: Sascha Klahn/Kieler Woche
Mittlere bis frische westliche Winde bei sommerlichen 23 Grad bescherten der 128. Kieler Woche im 140. Jahr am Sonnabend (18. Juni) einen Segelauftakt wie aus dem Bilderbuch. Auf sieben Bahnen plus der Aalregatta für seegehende Yachten nach Eckernförde wurden 42 Wettfahrten absolviert – das volle Programm. Danach gibt es am Sonntag nur drei Einheimische im gelben Trikot der Spitzenreiter: Heiko Kröger (Ammersbek) im 2.4mR, OK-As André Budzien aus Schwerin und der Lokalmatador Adrien-Paul Farien auf der „Wespe“ (Waszp). Beim Gold Cup der Folkeboote zündete dänisches Dynamit – die Nordlichter behaupteten gleich die ersten vier Ränge mit den punktgleichen Steuermännern John Wulff und Søren Kæstel ganz oben. Im 29er Euro Cup überragten die Neuseeländer George Lee Rush und Sebastian Menzies mit drei Tagessiegen.
 
„Das waren ideale Bedingungen, die kaum schöner hätten sein können“, jubilierte Organisationsleiter Dirk Ramhorst, „heute sind alle Seglerherzen höhergeschlagen.“ Am Mittag hatte er die Regatta zusammen mit Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer und Stadtpräsident Hans-Werner Tovar neben Düsseldorf Messe-Boss Wolfram N. Diener für den Premiumpartner boot und allen sechs deutschen Segelmedaillengewinnern von Olympia 2020/21 in Japan eröffnet. Parallel gingen zehn internationale Bootsklassen im ersten Teil der Kieler Woche (bis Dienstag, 21. Juni) an den Start.
Beim Folkeboot Gold Cup wurde vor der Luvtonne um jeden Meter gekämpft.  Foto: Sascha Klahn/Kieler Woche
Folkeboot Gold Cup
Mit einem fröhlichen Einmarsch unter Samba-Rhythmen zur Bühne im Olympiazentrum hatten die Folkeboot-Crews am Freitagabend ihren Gold Cup eröffnet, am Sonnabend zelebrierten sie bei karibischen Bedingungen ihre ersten beiden Wettfahrten. Auf Bahn Foxtrott vor dem Ostufer der Kieler Außenförde schenkten sich die Dreiercrews nach den Feierlichkeiten zuvor dann keinen Meter mehr. Schließlich gilt der Gold Cup als inoffizielle Weltmeisterschaft. Und die will der Däne Per Jørgensen mit seiner Mannschaft unbedingt verteidigen, muss aber nach dem Auftakttag mit dem vierten Platz hinter Jens Thurøe vorliebnehmen.
Die Deutschen halten sich noch zurück, so dass der Brite Simon Osgood als Fünfter für das beste nicht-dänische Ergebnis sorgt. Dabei hat sich der Sekretär der internationalen Klassenvereinigung vorher noch in Zurückhaltung geübt: „Ich weiß nicht, was für uns möglich ist. Wir gehen ohne Erwartungen in den Gold Cup. Vielleicht landen wir auch ganz weit hinten.“ Britisches Understatement in Reinkultur, denn beim vergangenen Gold Cup 2019 segelte er auch schon auf Platz fünf, und sein Vorschiffsmann Jamie Lea gewann gerade vor Kühlungsborn bei Klaus Diederichs an Bord den WM-Titel der Drachen. Zudem kennt Osgood das Kieler Revier. Beim vorigen Auftritt der Folkeboote zur Kieler Woche in 2018 segelte er auf Platz sechs.
Harte Positionskämpfe bestimmten den Auftakt zum Gold Cup der Folkeboote. Foto: Sascha Klahn/Kieler Woche
29er Euro Cup
Unter den Kameraaugen von KielerWoche.TV standen die 29er-Skiffs im Blickpunkt, die dicht unter Land auch von tausenden Gästen im Olympiazentrum Schilksee gut zu beobachten waren. Punktgleich mit dem Kiwi-Duo eroberten die Rostocker Carl Krause und Max Georgi mit zwei Tagessiegen den zweiten Platz. „Drei Klasse-Rennen mit bis zu fünf Beaufort am Ende, besser ginge es kaum“, schwärmte der Zarnekauer Johann Sach vom ersten Tag. An der Vorschot seines Bruders Anton steigerten sich die Vorjahressieger von Rang fünf über drei zum Tagessieg und liegen in der Gesamtwertung nur zwei Zähler hinter der Spitze auf Rang sechs. „Unsere Starts waren gut, das war die Hauptsache“, so der 17-Jährige, „durch die vier Gruppen sind alle noch dicht beieinander.“
Bei bis zu fünf Windstärken boten die 29er für alle Segelfans auch auf KielerWoche.TV packenden Sport  Foto: Sascha Klahn/Kieler Woche
2.4mR
Der Erfolgshunger von Heiko Kröger (Hamburg) ist auch nach zwölf Siegen zur Kieler Woche noch nicht gestillt. Mit einem zweiten Platz und zwei Siegen legte der Paralympicssieger von 2000 einen starken Auftakt in die Regatten der Inklusionsklasse 2.4mR hin. Der 56-Jährige ist gerade Dritter bei der Europameisterschaft geworden und freute sich über den Auftritt in der Strander Bucht: „Für mich ist es das erste Mal in diesem Jahr, in Kiel zu segeln. Es ist immer wie nach Hause kommen. Die Bedingungen waren fast perfekt mit ein paar Drehern dicht unter Land.“ Wegen der Terminenge zur EM sei das Feld zwar nicht so groß wie sonst, aber „es sind Top-Segler dabei – und auch ein paar Neueinsteiger in die Klasse“, so Kröger.
 
Hochkonzentriert auf dem Weg zur Gesamtführung im 2.4mR: Heiko Kröger. Foto: Sascha Klahn/Kieler Woche
Contender
Seinem Sieg-Hattrick von 2019 bis 2021 will der Däne Sören Dulong Andreasen gern den nächsten Erfolg vor Kiel folgen lassen. Doch es wird ein harter Kampf – vor allem mit seinem Landsmann Jesper Armbrust, der sich mit zwei Tagessiegen und einem achten Platz zunächst einmal vor Andreasen (4, 1, 4) an die Spitze setzte. „In der ersten Wettfahrt habe ich erst geführt, dann aber eine falsche Entscheidung getroffen und bin auf Platz acht zurückgefallen. Danach habe ich mich noch etwas vorgearbeitet. Das zweite Rennen konnte ich gewinnen, und in der dritten Wettfahrt bin ich am Start gekentert, musste dem Feld erst einmal hinterher hetzen“, bilanzierte Andreasen einen wechselhaften Tag.
„Aber ich mag es, hier zu segeln. Es ist nie einfach. Und selbst wenn man vorn ist, kann man seiner Sache nie sicher sein. Es ist wohl das schwierigste Revier, um eine Führung zu verteidigen. Das macht Kiel so spannend.“ Die Kieler Woche ist für ihn neben der Europameisterschaft auf dem Attersee in Österreich einer der Saison-Höhepunkte. Im Laufe der kommenden Tage können die Deutschen noch in den dänischen Zweikampf an der Spitze eingreifen. Der ehemalige Kieler Internatsschüler Eike Martens führt das Feld der Verfolger auf Rang drei an.
 
Europe
Mit einer dänischen Doppelführung und der Kielerin Marisa Roch auf Rang drei gehen die Europes aus dem ersten Tag. Spitzenreiter Casper Fink liefert sich ein enges Duell mit seinem Landsmann Simon Christoffersen. Trotz eines Ausrutschers in der zweiten Wettfahrt kann sich Marisa Roch derzeit knapp auf dem Bronzerang halten.
Flying Dutchman
Die stärksten „Fliegenden Holländer“ der vergangenen Jahrzehnte sind Ungarn: Szabolcs Majthényi/András Domoskos gewannen 14 WM-Titel seit 1994 – darunter im vergangenen Jahr. Kieler Woche-Siege haben sie sechs in der Liste stehen, und Nummer sieben scheint möglich. Es wird allerdings trotz der aktuellen Führung mit den Einzelplatzierungen 1, 4, 1 ein steiniger Weg. Denn mit den Vize-Weltmeistern Kay-Uwe Lüdtke/Kai Schäfers (Berlin/Arnsberg) sowie dem dänischen Olympiasieger von 1988, Jörgen Bojsen-Möller mit seinem Bruder Jacob an der Vorschot, liegen Top-Athleten in Lauerstellung. „Es sind alle guten Teams hier. Da muss man sehr konzentriert segeln. Fehler werden nicht verziehen, zumal die Wettfahrten heute extrem kurz waren“, so Majthényi, und Domoskos ergänzte: „Es waren sehr enge Rennen. Aber das sind wir gewohnt. In Kiel ist es immer hart.“
 
ILCA 4 und ILCA 6
Die beiden Nachwuchsklassen der olympischen Einhand-Disziplin sind international hart umkämpft. Während in der Einstiegsklasse, dem ILCA 4, Nanna Sofie Juell-Bergan vor Gudleik Berg-Kjöpsnes für eine norwegische Doppelführung vor Josephine Koep (Braunschweig) sorgen, ist bei den ILCA 6 die Rumänin Ebru Bolat top. Der Kieler Titelverteidiger Ole Schweckendiek muss sich hier derzeit auf Rang drei hinter Sverre Langaas-Holt (Norwegen) einreihen.
 
OK-Jolle
Die ersten drei Tagessiege und zweiten Plätze in der OK-Jolle haben der dänische Kieler Woche-Titelverteidiger Bo Petersen und der dreimalige Weltmeister André Budzien bisher unter sich ausgemacht – mit Vorteilen für den Schweriner. Budzien gewann nach Platz zwei zum Auftakt die beiden nächsten Rennen. „André ist schnell, aber ich bin auch sehr zufrieden mit dem Tag. Ich teste hier Segel und Mast für die Weltmeisterschaft. Heute bin ich ein bauchiges Segel gefahren und es lief gut“, so Petersen, der sich gern etwas längere Wettfahrten gewünscht hätte, um eventuelle Fehler ausgleichen zu können.
Wie sein dänischer Konkurrent blickt auch Budzien bereits in Richtung WM im August im schwedischen Marstrand. „Ich hoffe, dass ich auf jeden Fall um die Medaillen mitfahren kann.“ Vorher hat er aber noch seine andere Klasse im Blick. Zur Deutschen Meisterschaft der ehemals olympischen Finns geht er bei der Travemünder Woche an den Start.
 
Waszp
Die foilenden Waszp gingen spät am Nachmittag auf die Bahn, schafften dann aber noch alle drei geplanten Wettfahrten. Adrien-Paul Farien wurde auf seinem Heimatrevier mit drei ersten Plätzen seiner Favoritenrolle gerecht und wird in den kommenden Tagen wohl nur schwer aus dem Gelben Trikot zu vertreiben sein.
 
Drei Tagessiege am späten Nachmittag ließen Lokalmatador Adrien-Paul Farien in der weißen Waszp-Weste. Foto: Sascha Klahn/Kieler Woche
HINWEISE für die Redaktionen:
Die eingebetteten Fotos können Sie für die redaktionelle Verwendung hier in druckfähiger Auflösung herunterladen: https://media.kieler-woche.de/fotoweb/albums/Yq4RGcjCZvJlf9uc/
In der Bilddatenbank der Kieler Woche finden Sie auch weitere Motive. Wenn Sie spezielle Fotoanfragen haben, lassen Sie es uns bitte wissen.
Zum Abschluss des ersten Teils der Kieler Woche am Dienstag, dem 21. Juni, planen wir für 15 Uhr eine Pressekonferenz auf der Bühne in der Sailing Arena (Hafenvorfeld).
 
Das Segelprogramm der Kieler Woche (18. – 26. Juni 2022)
 
Sonntag, 19. Juni
 
Ab 10 Uhr
Rückregatta (Aalregatta) von Eckernförde nach Schilksee, Seesegeln (Yardstick, ORC und Multihull)
 
10.30 Uhr
Waszp
 
11 Uhr
Gold Cup Nordische Folkeboote, 29er Euro Cup, Contender, Europe, Flying Dutchman (FD), ILCA 4, ILCA 6 (offen) und OK-Jollen
 
14 Uhr
2.4mR
 

Partner & Sponsoren der Kieler Woche

Kontakt:
Kieler Yacht-Club e.V.
Kiellinie 70 – 24105 Kiel
 
Telefon: +49 (0) 431 85023
Mail: kiwo@kyc.de
Web: www.kieler-woche.de/segeln
 
 
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